Russische Umweltschützer warnen vor einer radioaktiven Rauchwolke.
Beim Waldbrand in der Nähe des 1986 havarierten Atomkraftwerks Tschernobyl haben die ukrainischen Behörden die Flammen nach eigenen Angaben weitgehend unter Kontrolle gebracht. Das Feuer breite sich nicht mehr weiter aus, teilte Zivilschutz-Chef Sorjan Schkirjak am Mittwoch in Kiew mit. "Die Strahlung entspricht der Norm, es besteht keine Gefahr", sagte er.
Russische Umweltschützer hatten gewarnt, dass eine radioaktive Rauchwolke vom Wind bis nach Weißrussland getragen werden könnte. Am 26. April 1986 war der vierte Reaktor des Atomkraftwerks Tschernobyl explodiert. Große Flächen in der Nähe der Anlage sind bis heute verstrahlt. Der Waldbrand könnte nun radioaktive Partikel aufwirbeln, warnten die Umweltschützer.
Brandstiftung oder Fahrlässigkeit
Als Ursache für das Feuer vermuten die Behörden Brandstiftung oder Fahrlässigkeit. Rund 300 Helfer beteiligten sich an den Löscharbeiten. Zeitweise hatten die Flammen eine Fläche von rund 400 Hektar erfasst. Die Regierung sprach vom schwersten Waldbrand bei Tschernobyl seit 1992.
Derzeit wird ein neuer Sarkophag für die Anlage zum Schutz vor Strahlung gebaut. Bei einer Geberkonferenz in London zur Finanzierung der neuen Betonabdeckung sollte am Mittwoch Geld für das bis 2017 geplante Bauprojekt gesammelt werden.