Aus Resepkt vor Paris-Terror

Flüchtlinge unterbrechen Hungerstreik

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Die Flüchtlinge in Tschechien waren seit Dienstag im Hungerstreik.

Die in einem tschechischen Flüchtlingslager in den Hungerstreik getretenen Menschen haben ihre Aktion unterbrochen. Dies geschehe nach den Anschlägen von Paris "als Zeichen des Respekts vor den Familien der Opfer, den Verletzten, als Zeichen des Respekts vor ihrem Schmerz", teilten sie in einer von der tschechischen Nachrichtenagentur CTK veröffentlichten Erklärung mit.

Sie seien von der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS), die sich zu den Anschlägen bekannt hatte, in ihrer Heimat terrorisiert worden, erklärten die Flüchtlinge. "Das ist der Grund, warum wir hierhergekommen sind, um Sicherheit und Frieden zu finden, in den Ländern der Freiheit und der Demokratie."

Sie hungern seit Dienstag
Mehrere dutzend Flüchtlinge aus verschiedenen Ländern waren am Dienstag in den Hungerstreik getreten. Nach Polizeiangaben ging der Hungerstreik von Irakern aus, Afghanen, Pakistaner und Marokkaner schlossen sich an. In dem Lager Drahonice rund 90 Kilometer westlich von Prag sind etwa hundert Flüchtlinge untergebracht. Sie fürchten, dass sie abgeschoben werden. Die Flüchtlinge in Drahonice hätten es abgelehnt, in Tschechien Asyl zu beantragen, hatte eine Polizeisprecherin gesagt. Sie wollten lieber nach Deutschland weiterreisen.

Das Innenministerium in Prag erklärte, es werde die EU-Regelung angewendet, nach der Flüchtlinge, die kein Asyl beantragen, in das EU-Land zurückgeschickt werden können, in dem sie erstmals das Territorium der Europäischen Union betraten.
 

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