Fremde Technik

Forscher rätseln: Neuer Komet könnte Alien-Raumschiff sein

Ein ungewöhnliches Objekt sorgt derzeit für viele Diskussionen in der Astronomie. 

Unter dem Namen „3I/Atlas“ wurde es Anfang Juli 2025 entdeckt. Während die meisten Forschenden überzeugt sind, dass es sich um einen Kometen handelt, ist der bekannte Astrophysiker Avi Loeb anderer Meinung: Er vermutet dahinter ein fremdes Raumschiff.

Entdeckung durch das Atlas-System

Am 1. Juli 2025 meldete das Beobachtungssystem Atlas (Asteroid Terrestrial-impact Last Alert System) den Fund. Es ist erst das dritte bekannte Objekt, das aus einem anderen Sternensystem stammt. Schon kurz nach der Bekanntgabe begann Loeb, Professor an der Harvard University (USA), seine Thesen zu veröffentlichen. Seine Veröffentlichungen erscheinen beinahe wöchentlich und sorgen regelmäßig für Diskussionen in der Fachwelt.

Zweifel am Kometen-Status

Nach Ansicht von Loeb passt einiges bei 3I/Atlas nicht ins Bild eines typischen Kometen.

  • Die Flugbahn liegt fast genau in der Ebene unseres Sonnensystems – ein sehr unwahrscheinlicher Zufall.
  • Das Objekt bewegt sich entgegen der Planetenrichtung. Das erschwert mögliche Annäherungsmissionen von der Erde.
  • Es kommt den Planeten Venus, Mars und Jupiter auf seiner Bahn erstaunlich nahe – mit einer errechneten Wahrscheinlichkeit von nur 0,005 Prozent.
  • Zwar zeigt 3I/Atlas die typische Gaswolke eines Kometen, jedoch fehlt ein sichtbarer Schweif.

Neues Leuchten sorgt für Spekulationen

In aktuellen Aufnahmen des Hubble-Weltraumteleskops soll das Objekt ein auffälliges Leuchten zeigen. Loeb sieht darin einen weiteren Hinweis auf eine mögliche künstliche Herkunft. Er nennt zwei denkbare Ursachen:

  1. ein Fragment einer Supernova mit radioaktiven Stoffen
  2. ein Raumschiff mit einem Kernreaktor als Antrieb.

Selbst Loeb räumt jedoch ein, dass die zweite Variante eher unwahrscheinlich sei.

Loeb-Skala und Kritik aus der Fachwelt

Loeb hat eine eigene Bewertungsskala entwickelt. Dort vergibt er 3I/Atlas vier von zehn Punkten – denselben Wert wie beim bekannten Objekt 1I/’Oumuamua, das 2017 entdeckt wurde. Ab diesem Punkt, so Loeb, müsse man „strategische Überlegungen“ anstellen. Viele Fachleute reagieren skeptisch. Manche werfen Loeb vor, er wolle mit seinen Thesen vor allem Aufmerksamkeit erzeugen. Die Kometenforscherin Charlotte Götz von der Northumbria University (Großbritannien) vergleicht ihn sogar mit einem „Onkel auf einer Familienfeier, der wilde Geschichten erzählt“. 

 

Ende Oktober 2025 erreicht 3I/Atlas seinen sonnennächsten Punkt. Dann wird durch die stärkere Strahlung noch mehr Gas freigesetzt. Aus dieser Ausgasung können Forschende die chemische Zusammensetzung besser bestimmen. Spätestens dann dürfte klar werden, ob Loebs Theorie Bestand hat oder nicht.

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