Neue Erkenntnisse

Forscher über außerirdisches Leben: "Haben die Büchse der Pandora geöffnet"

Bahnbrechende Erkenntnisse: Leben könnte auch ohne Wasser entstehen. 

Wasser galt jahrzehntelang als Schlüssel zum Leben. Doch eine neue Studie vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) stellt diese Grundannahme auf den Kopf – und könnte die Suche nach außerirdischem Leben revolutionieren.

Eigentlich wollten die Forscherinnen Sara Seager und Rachana Agrawal lediglich beobachten, wie sich Schwefelsäure beim Verdampfen verhält. Doch anstelle eines trockenen Rückstands fanden sie eine neuartige, zähe Flüssigkeit vor: ein Gemisch aus Schwefelsäure und der Aminosäure Glycin. Dieses sogenannte ionische Fluid blieb unter 100 Grad Celsius stabil und zeigte Eigenschaften, die an Wasser erinnern – es könnte also theoretisch biochemische Prozesse ermöglichen.

Damit eröffnet sich die Möglichkeit, dass Leben auch unter extremen Bedingungen existieren könnte, etwa auf Planeten, deren Oberflächen für Wasser zu heiß oder zu sauer sind. „Wir haben die Büchse der Pandora geöffnet“, kommentierte das Team die Entdeckung. Denn plötzlich wird klar: Die Definition von „lebensfreundlich“ ist viel weiter, als bisher gedacht.

Planet K2-18b  

Parallel liefern astronomische Beobachtungen spannende Hinweise. Auf dem Exoplaneten K2-18b wurde kürzlich Dimethylsulfid (DMS) nachgewiesen – ein Molekül, das auf der Erde fast ausschließlich von Mikroorganismen produziert wird. Ob dies ein tatsächlicher Hinweis auf Leben ist, bleibt zwar umstritten, doch die Funde verstärken den Verdacht, dass biologische Prozesse im All häufiger vorkommen könnten, als wir vermuten.

Diese neuen Erkenntnisse machen deutlich: Die Suche nach außerirdischem Leben darf nicht länger allein auf Wasserwelten fokussiert sein. Ob ionische Flüssigkeiten in Schwefelsäure-Atmosphären oder organische Moleküle in fernen Exoplaneten – das Universum scheint deutlich vielfältiger und lebensfreundlicher zu sein, als wir es uns bislang vorstellen konnten.

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