Der französischen Ex-Finanzministerin wird Amtsmissbrauch vorgeworfen.
Die französischen Behörden haben eine offizielle Untersuchung gegen die frühere Finanzministerin und heutige Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, wegen Amtsmissbrauchs eingeleitet. Ein französisches Gericht gab am Donnerstag einem entsprechenden Antrag der Staatsanwaltschaft statt. Lagarde wird vorgeworfen, als Ministerin zur Beilegung eines Rechtsstreits die Zahlung von 285 Millionen Euro plus Zinsen aus der Staatskasse an den Geschäftsmann und Ex-Minister Bernard Tapie für zulässig erklärt zu haben. Lagarde hat die Vorwürfe zurückgewiesen.
Streit um Adidas-Verkauf
Hintergrund der Zahlung war der Verkauf des deutschen Sportartikelherstellers Adidas durch Tapie Anfang der 1990er Jahre. Dieser sah sich bei dem Geschäft von der damaligen Staatsbank Credit Lyonnais geprellt und zog vor Gericht. Das jahrelange Verfahren endete 2008 mit einem Schiedsgerichtsurteil, das Tapie die Entschädigungssumme zugestand. Lagarde hätte dieses Verfahren nicht zulassen dürfen, begründete der mittlerweile pensionierte Generalstaatsanwalt Jean-Louis Nadal die Anrufung des Gerichtshofs. Entgegen der Empfehlungen von Experten habe Lagarde keinen Einspruch gegen das Urteil eingelegt.
Die 55-jährige Lagarde ist die Nachfolgerin ihres wegen versuchter Vergewaltigung angeklagten Landsmannes Dominique Straus-Kahn an der Spitze des IWF
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