Cote d'Ivoire

Gbagbos Kämpfer gewinnen an Boden

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Die Soldaten sind nahe an das Ouattara-Hauptquartier vorgerückt.

Einheiten des abgewählten Präsidenten von Cote d'Ivoire (Elfenbeinküste), Laurent Gbagbo, haben UNO-Angaben zufolge in der Wirtschaftsmetropole Abidjan wieder an Boden gewonnen. Gbagbos Kämpfer seien am Freitagabend bis auf einen Kilometer auf das Hauptquartier seines international anerkannten Nachfolgers Alassane Ouattara vorgerückt, teilte der Leiter der UNO-Friedensmissionen, Alain Le Roy, in New York mit. Nach seinen Angaben verfügten die Kämpfer weiter über "zahlreiche Panzer und schwere Waffen". Die Kampfpause vom vergangenen Dienstag sei offenkundig nur ein Ablenkungsmanöver gewesen, "um ihre Position zu verstärken", sagte Le Roy.

Drei Generäle des abgewählten Präsidenten hatten am Dienstag Verhandlungen über dessen Aufgabe geführt. Doch dann weigerte sich Gbagbo in einem Fernsehinterview, die Macht an seinen Rivalen abzugeben. Kurz darauf wurden die Verhandlungen für gescheitert erklärt. Ouattaras Truppen kontrollieren inzwischen den größten Teil des Landes, Gbagbo hält sich in einem Bunker seiner Residenz in Abidjan verschanzt. Versuche von Ouattaras Soldaten, ihn dort gewaltsam herauszuholen, schlugen bisher fehl.

Jüngste Vorschläge von Ouattaras Kämpfern, den belagerten langjährigen Machthaber "auszuhungern", lehnte der Leiter der UNO-Friedensmissionen ab. Die UNO-Mission in Cote d'Ivoire (UNOCI) habe kein Mandat für derartige Maßnahmen, sagte Le Roy weiter. "Damit es klar ist: Wir unterstützen das nicht, haben damit auch nichts zu tun", sagte Le Roy. Auf die Frage, ob die UNO-Mission Gbagbo mit Wasser und Lebensmittel versorgen werde, sagte Le Roy, "vielleicht". Bisher sei dazu noch keine Entscheidung gefallen.

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