Der ungeheure Verdacht: Die Telefone wurden nachträglich manipuliert. Sollte so etwas vertuscht werden?
Am 24. März 2015 stürzte der Germanwings-Flug 9525 in den französischen Alpen ab. Der Co-Pilot Andreas Lubitz soll den Absturz absichtlich herbeigeführt haben, wie sich später herausstellte. Beim Wrack wurden 60 Telefone von Opfern der Tragödie gefunden. Ein Experte sorgt nun mit seiner Einschätzung für Aufsehen. Einige der Handys, die an Angehörige geschickt worden sind, wurden offenbar manipuliert, wie "Bild" berichtet.
Am Absturzort fanden französische Ermittler neben Tausenden anderen Gegenständen auch vier USB-Sticks, zwei Handy-Akkus und ein weißes Handy. Die elektronischen Geräte konnten Jens Voß zugeordnet werden. "Bild" besuchte die Eltern des Absturz-Opfers. Diese ließen das Handy ihres verstorbenen Sohnes von EDV-Experten untersuchen. Sie beauftragten den renommierte Berliner Fachmann Mario Krolow. der Experte hatte schon im Auftrag von Bundesbehörden wie der Bundesdruckerei gearbeitet. Mit seiner Firma "Everphone Repair" betreut er internationale Konzerne. Das Ergebnis seiner Untersuchung ist kaum zu glauben.
Manipulation nach dem Absturz
Der Experte berichtet: "Es wurde definitiv nach dem Absturz manipuliert. Der NAND-Speicher, der als Festplatte des Handys dient, wurde entnommen. Das kann nicht durch den Aufprall geschehen sein, da die Platine ansonsten keine Schäden aufweist. Auf dem NAND-Speicher befinden sich alle Daten – also SMS-Verläufe, Fotos und Anruflisten."
Einen Tag nach dem Absturz war das Handy sogar wieder erreichbar, was ebenfalls für eine Manipulation spricht. Auf dem Speicherchip konnte Krolow trotz Spezialgeräte keine Daten mehr finden. Das ist ungewöhnlich. Für Anwalt Roland Krause, Vertreter der Nebenklage, ist klar: "Die hier vorgenommenen Manipulationen sind eine Unterdrückung von Beweismitteln. Das ist eine Straftat."