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Frankreich

Geschäftsbesitzerin verprügelt bewaffneten Räuber

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Das Überwachungsvideo aus Nordfrankreich wurde zum Internet-Hit.

Eine mutige Geschäftsbesitzerin hat einen bewaffneten Räuber in Nordfrankreich mit einem Rucksack in die Flucht getrieben - und ist damit zum Internetstar geworden. Bilder einer Überwachungskamera zeigen, wie die 43-jährige Nathalie Pelan den maskierten und mit einer Pistole bewaffneten Angreifer in dem nordfranzösischen Dorf Champ-du-Boult geradezu aus ihrem Geschäft prügelt.

Video als Internet-Hit
Das Video wurde schnell zu einem Renner im Netz und am Montag auch beim Prozess gegen den 21-jährigen Täter in der Normandie-Stadt Caen gezeigt. Zu sehen ist, wie der Maskierte mit gezückter Pistole das Geschäft - eine Mischung aus Dorfladen und Bar - betritt und die Besitzerin und die Gäste bedroht.

Mit Rucksack verprügelt
Pelan hat zu dem Zeitpunkt gerade ein Baby im Arm, trägt dieses zunächst in aller Ruhe zu seiner Mutter zurück und wendet sich dann an den Täter. Als dieser ihr einen Rucksack gibt, den sie mit dem Geld aus der Kasse füllen soll, schlägt die 43-Jährige mit dem Rucksack auf ihn ein und greift nach der Waffe. Unterstützung bekommt Pelan von einem Gast, der mit einem Barhocker auf den Räuber einschlägt, der schließlich die Flucht ergreift.

Keine scharfe Munition
"Er ist reingekommen und hat 'Die Kasse, das ist ein Überfall' geschrien", berichtete Pelan vor Gericht. "Ich dachte, das wäre nur ein Witz. Ich habe ihm gesagt: 'Wir sind hier nicht in einer Bank'." Als sich in dem Handgemenge ein Schuss aus der Waffe löste, habe das einen "wahnsinnigen Krach" gemacht, sagte die 43-Jährige - die Pistole war aber nicht mit scharfer Munition geladen.

Zwei Jahre Haft
Der nicht vorbestrafte Angreifer wurde am Montag in einem Schnellverfahren zu zwei Jahren Haft verurteilt, von denen aber eineinhalb Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurden. Staatsanwältin Carole Etienne bescheinigte dem 21-Jährigen eine "erstaunliche psychologische Unreife". Das Video von dem fehlgeschlagenen Überfall wurde auf YouTube bis Dienstag mehr als 300.000 Mal angeschaut, zahlreiche Internetnutzer veröffentlichten amüsierte Kommentare.

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