Oppositionspolitikerin verschwunden

Grenzschutz hat Lukaschenko-Gegnerin festgenommen

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Über das Verbleiben der weißrussischen Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa gibt es widersprüchliche Berichte.

Minsk. Zunächst hatten weißrussische Behörden laut Medien mitgeteilt, sie habe das Land verlassen und halte sich in der Ukraine auf. Dann teilten weißrussischen Grenzschutzbehörden am Dienstag laut Berichten wiederum mit, Kolesnikowa sei an der Grenze zur Ukraine festgenommen worden.

Sie habe in der Nacht versucht, die Grenze zu überqueren. Zwei weiteren Mitgliedern des oppositionellen Koordinierungsrates, die Kolesnikowa begleiteten, sei der Grenzübertritt gelungen. "Kolesnikowa ist derzeit in Gewahrsam", sagte ein Sprecher des Grenzschutzes.

Kolesnikowa habe am Dienstag in den frühen Morgenstunden versucht, die Grenze in einem Auto zu überqueren, berichtete das staatliche weißrussische Fernsehen. Sie sei aus dem Fahrzeug entfernt worden. Ein Vertreter der weißrussischen Grenzposten hatte zuvor erklärt, Kolesnikowa sei an der Grenze gesichtet worden, als sie eine Kontrolle passiert habe.

Am Montag hatten Medien berichtet, Kolesnikowa sei im Zentrum von Minsk von maskierten Männern verschleppt worden.

Kolesnikowa war am Montag verschwunden

Kolesnikowa war am Montag verschwunden, ihr Aufenthaltsort war zunächst unklar. Der von der weißrussischen Opposition gegründete Koordinierungsrat hatte mitgeteilt, sie sei zusammen mit einem Sprecher und einem Mitarbeiter "von Unbekannten im Zentrum von Minsk entführt" worden. Ihr Verschwinden sowie mehr als 630 Festnahmen bei erneuten Massenprotesten gegen Staatschef Alexander Lukaschenko am Wochenende riefen international Empörung hervor.

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hatten am Montag von den weißrussischen Behörden Aufklärung über den Aufenthaltsort der Oppositionellen sowie ihre Freilassung gefordert.
 
Seit der umstrittenen Präsidentschaftswahl am 9. August demonstrieren die Menschen in Weißrussland gegen den seit 26 Jahren autoritär regierenden Lukaschenko. Sie werfen der Regierung massiven Betrug bei der Wahl vor, die Lukaschenko nach offiziellen Angaben mit 80 Prozent der Stimmen gewonnen hatte. Dabei lassen sie sich auch von der Gewalt der Sicherheitskräfte nicht abschrecken.
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