Lösung oder Crash

Griechen: Endlos-Gipfel in Brüssel

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Ringen um eine Lösung: Athen sitzt auf einem Schuldenberg von 320 Milliarden Euro.

Fünf Sitzungen innerhalb von nur zehn Tagen haben allein die Finanzminister zum Thema Griechenland abgehalten – neuer Rekord. Lösung fanden sie vorerst keine. Donnerstagnachmittag wurden die Beratungen der Finanzminister abgebrochen. Ohne Ergebnis – und noch vor Beginn des EU-Gipfels mit den 28 EU-Chefs, an dem auch Bundeskanzler Werner Faymann teilnahm. Am Samstag soll es nun eine weitere Sitzung der Eurogruppe geben.

Griechenland braucht dringend eine Verlängerung der EU-Hilfsmittel – akut 7,2 Milliarden Euro –, sonst droht der Grexit.

Merkel fordert "ganz straffe Sparmaßnahmen"

Finale. Es „steht 50 zu 50“, sagte SPÖ-Kanzler Werner Faymann ÖSTERREICH vor Beginn des Gipfels. Zunächst trafen sich die roten Regierungschefs und ihre konservativen Partner zu separaten Vorgesprächen. Im Kreise der Roten favorisierten Faymann, Frankreichs Präsident François Hollande und Italiens Premier Matteo Renzi eindeutig einen Deal mit Griechenland.

Die Konservativen unter Führung von Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel blieben auf Kurs der Euro-Finanzminister: Tsipras dürfe „nicht nur Steuern erhöhen“, er müsse „substanzielle Maßnahmen“ vorlegen.

Der Syriza-Chef steht längst auch im eigenen Land unter Druck. Immerhin hat er seinen Gläubigern in Brüssel bereits ein 7,9-Milliarden-Sparpaket angeboten. Griechenlands Parlament droht, dieses bereits zu kippen.

Viel Zeit bleibt nicht. Spätestens dieses Wochenende müsste es zum Durchbruch kommen. Tsipras glaubt, dass Merkel auf einen bewussten Rauswurf Griechenlands aus der Eurozone pokert. Merkel wiederum scheint die Ernsthaftigkeit der Syriza-Regierung in Zweifel zu ziehen – die Sozialdemokraten versuchten zu vermitteln.I. Daniel, Brüssel

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