Wegen Missbrauchs von hunderten Studentinnen muss die University of Southern California muss insgesamt 852 Mio. Dollar an die Opfer zahlen.
Im Missbrauchsskandal um einen früheren Frauenarzt an der kalifornischen University of Southern California (USC) hat die Hochschule einer gigantischen Entschädigungszahlung zugestimmt. Wie am Donnerstag vor Gericht bekannt wurde, wird die USC insgesamt 852 Mio. Dollar an Hunderte Frauen zahlen. Da die Universität 2018 in einer anderen Sammelklage bereits eine Entschädigung von 215 Mio. Dollar zugesagt hatte, muss sie in der Summe über eine Mrd. Dollar Schadensersatz leisten.
Arzt weist Vorwürfe zurück
Gegen den fraglichen Gynäkologen, der heute 74 Jahre alt ist, läuft auch ein strafrechtliches Verfahren. Er war 2019 wegen zahlreicher sexueller Übergriffe auf Studentinnen angeklagt worden. Die Vorfälle in dem USC-Gesundheitszentrum sollen sich zwischen 2009 und 2016 ereignet haben. Der Arzt, der von 1989 bis 2016 an der Universität arbeitete, weist die Vorwürfe zurück.
Laut der Anklage soll der Gynäkologe Studentinnen bei Untersuchungen unter anderem unangemessen berührt und ihre Geschlechtsteile fotografiert haben. Die Vorwürfe der Frauen waren 2018 ans Licht gekommen. Hunderte von ihnen gingen mit Zivilklagen gegen den Arzt oder die Universität vor. Die Belästigungen sollen bis in die 1990er-Jahre zurückgehen, in einigen Fällen greift aber schon die Verjährungsfrist. Die Universität habe Beschwerden von Patientinnen oder Krankenschwestern lange ignoriert, so die Anklage.