Gaza-Krieg

Hamas stimmt Waffenruhe zu

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Einziges Kraftwerk im Küstenstreifen außer Betrieb.

Die militanten Palästinenser im Gaza-Streifen haben einer 72-stündigen Waffenruhe zugestimmt. Dies sagte der Funktionär der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), Yasser Abed Rabbo, nach Gesprächen mit Vertretern der Hamas und mit ihr verbündeter Milizen.

Die PLO untersteht dem gemäßigten palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas, der im Konflikt zwischen Israel und den militanten Palästinensern vermittelt. Zunächst war unklar, wie Israel auf die jüngste Waffenruhe-Initiative reagieren würde. Das israelische Sicherheitskabinett wollte am Abend über die Offensive beraten, wie die Tageszeitung "Haaretz" (Onlineausgabe) berichtete.

Dem israelischen Nachrichtenportal "ynet" zufolge stimmten die im Gaza-Streifen herrschende radikal-islamische Hamas sowie die radikale Palästinenserorganisation Islamischer Jihad einer 24-stündigen Waffenruhe zu, mit der Möglichkeit, diese um weitere 48 Stunden zu verlängern. Dies hätten die beiden Gruppen der Palästinensischen Autonomiebehörde versichert.

Nach einer ersten Weigerung hatte die Hamas am Sonntagnachmittag eine 24-stündige Waffenruhe erklärt, die Israel jedoch nicht offiziell akzeptierte.

Kraftwerk in Flammen
Der Gazastreifen hatte in der Nacht auf Dienstag die heftigsten Angriffe seit Beginn der israelischen Offensive vor drei Wochen erlebt. Mindestens 30 Palästinenser starben nach Berichten von Augenzeugen. Bei dem Beschuss wurde auch das einzige Kraftwerk in dem Küstenstreifen getroffen. Die Anlage steht in Flammen und ist seither außer Betrieb.

Die Feuerwehr bemühe sich um eine Eindämmung des Brands, berichteten örtliche Medien. Eine Armeesprecherin in Tel Aviv teilte mit, man prüfe den Bericht. Nach Angaben eines Vertreters der Energiebehörde des Gazastreifens wurde bei den Angriffen in der Nacht der Dampfgenerator des Kraftwerks beschädigt und die Treibstofftanks fingen Feuer.

Augenzeugen zufolge fiel der Strom aus, nachdem das Kraftwerk getroffen wurde. Die Anlage versorgt knapp ein Drittel der Haushalte im Gazastreifen mit Strom. Die Bewohner des Gebiets bekommen außerdem von Israel direkt Elektrizität, allerdings wurden nach Angaben des Behördenvertreters auch fünf der zehn Versorgungsleitungen jüngst durch Angriffe zerstört. Hier war es gleichfalls bisher unmöglich, in das Gebiet vorzudringen, um die Leitungen zu reparieren.


 

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