Nahost-Krieg

Gaza: Kraftwerk nach Beschuss außer Betrieb

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Einziges Kraftwerk versorgt rund ein Drittel aller Haushalte im Küstenstreifen.

Bei nächtlichen Angriffen der israelischen Armee ist nach palästinensischen Angaben das einzige Kraftwerk im Gazastreifen getroffen worden. Die Anlage sei außer Betrieb, sagte ein Vertreter der Energiebehörde des Gazastreifens am Dienstag. Demnach wurde bei den Angriffen der Dampfgenerator des Kraftwerks beschädigt und die Treibstofftanks fingen Feuer.

Augenzeugen zufolge fiel der Strom aus, nachdem das Kraftwerk getroffen wurde. Laut früheren Berichten versorgt es etwa ein Drittel der Haushalte im Gazastreifen mit Elektrizität.


Video: Militäraktion im Gazastreifen


Israelis beschossen Haus des Hamas-Führers
Die israelische Armee hat am späten Montagabend und in der Nacht zum Dienstag Ziele in Gaza massiv angegriffen. Nach Augenzeugenangaben wurde Gaza mit Artillerie, von Kriegsschiffen und aus der Luft bombardiert. Bei einer der Attacken auf Gaza wurde nach palästinensischen Angaben auch das Haus von Hamas-Führer Ismail Haniyeh getroffen.

Nach Fernsehberichten erhellte Leuchtmunition den Nachthimmel über Gaza und Drohnen überflogen das Terrain. Die israelische Armee hatte Stunden vorher die Bewohner von Teilen der Stadt aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen, berichteten TV-Sender wie der amerikanische CNN und der arabische Nachrichtensender Al-Jazeera.

In Tel Aviv gab es am frühen Dienstagmorgen erstmals seit Freitag Luftalarm. In der Region Tel Aviv seien mehrere Explosionen zu hören gewesen, berichteten israelische Medien. Über Schäden war zunächst nichts bekannt. Auch in anderen Orten in Israel heulten die Sirenen.

Hamas-Führer war nicht im Haus
Weder Haniyeh, der 2006 Ministerpräsident in dem von der Hamas beherrschten Gazastreifen wurde, noch seine Familie seien daheim gewesen, als ihr Haus von Raketen zerstört wurde, berichtete der Hamas-Fernsehsender Al-Aksa.

Im zentralen und südlichen Gazastreifen wurden am frühen Dienstag nach palästinensischen Angaben 16 Menschen getötet. 50 seien verletzt worden, berichteten Sanitäter und Augenzeugen. Der Sprecher des palästinensischen Rettungsdienstes, Ashraf al-Kidra, sagte, bei einem Luftangriff im zentralen Gazastreifen seien neun Palästinenser getötet und 40 verletzt worden. In Rafah im Süden seien sieben Mitglieder einer Familie ums Leben gekommen. Zehn seien verletzt worden. Laut Sanitätern wurden mindestens 15 Palästinenser bei Luftangriffen im Westen von Gaza-Stadt verletzt.

Bereits über 1.100 Tote

Am Montag waren nach palästinensischen Berichten 30 Palästinenser bei Angriffen ums Leben gekommen. Elf weitere Leichen wurden aus Trümmern in Chan Junis im Süden des Gazastreifens gezogen. Mehr als 200 Menschen wurden verletzt. Insgesamt seien bei den israelischen Angriffen seit dem 8. Juli mehr als 1100 Menschen getötet und über 6500 verletzt worden. Die meisten der Opfer seien Zivilisten, darunter Frauen und Kinder, sagte Al-Kidra.
 

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