Bürgermeister der Ägäisinseln: 'Bei uns herrscht Ausnahmezustand.'
Die Lage in den Flüchtlingsaufnahmezentren auf griechischen Ägäisinseln ist nach Angaben ihrer Bürgermeister unerträglich - sowohl für die Flüchtlinge als auch für die Bevölkerung. Viele der dort untergebrachten Migranten müssten so schnell wie möglich zum Festland gebracht werden, forderten die Bürgermeister der Inseln Lesbos, Chios und Samos am Dienstag in Athen.
"Bei uns herrscht Ausnahmezustand. Man muss uns mehr Flüchtlinge abnehmen", sagte Spyros Galinos, Bürgermeister vom Mytilini, des Hauptortes der Insel Lesbos, nach einem Treffen mit dem griechischen Regierungschef Alexis Tsipras.
Überfüllte Lager
Das Büro des Regierungschefs bestätigte das Treffen, machte aber keine weiteren Kommentare. Um die überfüllten Lager auf den Ostägäisinseln zu entlasten, hat das griechische Innenministerium zwischen 26. November und 4. Dezember gut 600 Flüchtlinge aufs Festland gebracht. Es handle sich um Familien, alleinstehende Frauen, sowie Menschen mit erheblichen Gesundheitsproblemen - nicht um Menschen, die keine Chance hätten, Asyl zu bekommen, hieß es aus Kreisen des Innenministeriums. Allein auf Samos harren zurzeit mehr als 2000 Menschen aus. Das dortige Lager hat aber nur eine Kapazität für 700 Menschen. Insgesamt leben auf den Inseln mehr als 15.000 Migranten und Flüchtlinge.