Seoul

Hunderte Kinder in die Tiefe gerissen

Teilen

In Südkorea endete ein Schulausflug in einer Katastrophe. Hunderte sind noch vermisst.

Es ist das tragische Ende eines Schulausflugs, der für viele der Höhepunkt des Jahres werden sollte: Gestern Früh um neun Uhr Ortszeit (zwei Uhr unserer Zeit) verunglückte in Südkorea eine Fähre und riss Hunderte Schüler mit sich in die Tiefe.
Mit letzter Kraft konnten 164 der 459 Menschen von Bord gerettet werden, aber: Von 290 Passagieren fehlte bis zum Abend noch immer jede Spur. Die traurige Befürchtung: Dutzende Jugendliche könnten noch immer im Rumpf der „Sewol“ eingeschlossen sein. Insgesamt fünf Passagiere konnten Mittwoch nur mehr tot geborgen werden.

Die 146 Meter lange Fähre war auf dem Weg von Incheon (30 Kilometer westlich von Seoul) ins Urlaubsparadies Cheju. Hier wollten die 324 Schüler und 14 Lehrer vier Tage lang an den kilometerweiten Sandstränden entspannen. Doch dort sollten sie niemals ankommen.

Besatzung befahl Kindern: »Springt nicht über Bord!«
Mehrere Überlebende sprechen von einem lauten Knall, bevor das Schiff zu sinken begann. Dass der Kapitän die „Sewol“ auf einen Felsen gelenkt hat, war vorerst am wahrscheinlichsten.

Besonders tragisch: Lautsprecherdurchsagen auf der Unglücksfähre sollen die Schüler dazu aufgefordert haben, an Bord zu bleiben. „Dabei sank das Schiff doch schon längst“, erklärte ein Überlebender. Die meisten, die doch sprangen, überlebten.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.