Parlament müsse entscheiden

Insider: Kramp-Karrenbauer hat keine US-Kampfjets bestellt

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Über eine Bestellung müsste auch das Parlament entscheiden.

Berlin. Im deutschen Verteidigungsministerium ist ein "Spiegel"-Bericht zurückgewiesen worden, wonach Ministerin Annegret Kramp-Karrenbauer die Bestellung von 45 Kampfjets des US-Herstellers Boeing fixiert hat. "Eine Bestellung gibt es nicht - dafür müsste ja auch das Parlament entscheiden", hieß es am Sonntag in Kreisen des Ministeriums.
 
Die CDU-Ministerin habe lediglich unter anderem US-Verteidigungsminister Mark Esper über den Stand des Verfahrens informiert. Der "Spiegel" hatte berichtet, Kramp-Karrenbauer habe Esper in einer E-Mail mitgeteilt, die Bundeswehr beabsichtige, 30 Jets des Typs F-18 "Super Hornet" zu kaufen, die im Ernstfall die auf dem Luftwaffenstützpunkt Büchel gelagerten US-Atomwaffen tragen könnten. Daneben wolle man 15 weitere F-18-Jets vom Typ "Growler" für die elektronische Kampfführung bestellen. "Mit der E-Mail an Esper hat Kramp-Karrenbauer die deutsche Bestellung in den USA nun fixiert", schrieb das Magazin. Mit der SPD habe die Ministerin den Schritt nicht abgesprochen, hieß es, aus Sicht der Sozialdemokraten sei der Schritt eine klare Provokation.
 
Das deutsche Verteidigungsministerium hatte sich vor gut einem Jahr gegen die Beschaffung des US-Tarnkappenbombers F-35 von Lockheed Martin entschieden. Seither prüft das Ministerium, ob F/A-18-Jets von Boeing oder Eurofighter von Airbus oder geringere Stückzahlen beider Jets gekauft werden sollten. Die Bundeswehr fliegt den Tornado seit 35 Jahren und verfügt momentan noch über 85 der Jets. Langfristig arbeiten Deutschland und Frankreich an der Entwicklung eines Kampfjets der nächsten Generation, über den die Bundeswehr ab etwa 2040 verfügen soll.
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