Scharfe Kritik des Westens

Iran nach Start von Militärsatelliten: "Entstehung einer Weltmacht"

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Pompeo: Teheran muss zur Verantwortung gezogen werden.

Teheran/Washington. Der Iran hat mit dem mutmaßlichen Start seines ersten Militärsatelliten scharfe Kritik westlicher Staaten auf sich gezogen. US-Außenminister Mike Pompeo drohte Teheran Konsequenzen an. Das Auswärtige Amt in Berlin zeigte sich am Mittwoch "besorgt" und bezeichnete das iranische Raketenprogramm allgemein als "inakzeptabel".

Der Iran hatte zuvor erklärt, erstmals einen Militärsatelliten erfolgreich in eine Erdumlaufbahn gebracht zu haben. Der Satellit sei mit einer Trägerrakete aus einem Wüstengebiet im Zentrum des Landes ins All befördert worden, erklärten die iranischen Revolutionsgarden. Der Chef der Revolutionsgarden, Hossein Salami, sprach laut der iranischen Nachrichtenagentur FARS vom Beginn der Entstehung einer "Weltmacht".

Zuletzt hatte der Iran Anfang Februar eine Rakete mit einem Satelliten ins All geschossen. Er verfehlte jedoch aufgrund einer zu geringen Geschwindigkeit die geplante Umlaufbahn.

US-Außenminister Pompeo sagte, Teheran habe gegen Vorgaben des UN-Sicherheitsrates verstoßen. "Ich denke, der Iran muss zur Verantwortung gezogen werden."

Scharfe Kritik aus Israel

Israel verurteilte den Start des iranischen Militärsatelliten am Mittwoch scharf. Es handle sich um einen Verstoß gegen iranische Zusicherungen an die internationale Gemeinschaft, teilte das israelische Außenministerium mit.

Die USA betrachten das Weltraumprogramm der Iraner als Provokation. Washington fürchtet, dass Teheran die Erkenntnisse zur Ausweitung seiner Fähigkeiten im Bereich ballistischer Raketen und für sein Atomprogramm nutzt. Seit dem einseitigen Rückzug der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran im Mai 2018 verfolgt US-Präsident Donald Trump eine Politik des "maximalen Drucks" und führte erneut harte Sanktionen gegen das Land ein.

Spannungen zwischen den Erzfeinden

Die Spannungen zwischen den Erzfeinden USA und Iran haben sich in den vergangenen Monaten weiter verschärft. Die gezielte Tötung des iranischen Generals Qassem Soleimani durch einen US-Drohnenangriff nahe der irakischen Hauptstadt Bagdad weckte im Jänner international Sorgen vor einer Eskalation des Konflikts. Washington begründete den tödlichen Angriff damit, dass Soleimani Anschläge auf US-Einrichtungen geplant habe.

In den vergangenen Monaten sind immer wieder Raketen auf auch von US-Truppen genutzte Militärstützpunkte im Irak abgefeuert worden. Washington macht dafür mit Teheran verbündete Milizen verantwortlich.

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