US-Sanktionen

Iran unterbricht Wiener Atomgespräche

Teilen

Iraner kritisieren die Erweiterung der US-Sanktionsliste.

Angesichts der Erweiterung der US-Sanktionsliste hat der Iran Gespräche über die Umsetzung des Genfer Atomabkommens unterbrochen. "Amerikas Schritt widerspricht dem Geist des Genfer Abkommens", sagte der iranische Chefunterhändler Abbas Araghchi am Freitag der Nachrichtenagentur Fars nach dem Rückzug der iranischen Experten aus den Wiener Beratungen.

Bei den am Montag begonnenen Gesprächen bei der Internationalen Atomenergiebehörde (IEAO/IAEA) in Wien ging es um die technische Umsetzung des Abkommens, das die 5+1-Gruppe der fünf UN-Vetomächte und Deutschland mit dem Iran am 24. November in Genf erzielt hatte.

USA erweiterten Blacklist
Zwar hatte der Bankenausschuss im US-Senat am Donnerstag auf Drängen der Regierung von einer Verschärfung der Sanktionen gegen den Iran abgesehen, doch zugleich hatte das Finanzministerium die schwarze Liste erweitert, auf der ausländische Unternehmen und Personen wegen ihrer Beziehungen zum Iran aufgeführt sind. Der Iran hatte wiederholt davor gewarnt, dass eine Verschärfung der Strafmaßnahmen das zunächst für sechs Monate gültige Interimsabkommen untergraben würde.

Ashton bleibt zuversichtlich
Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton ließ erklären, sie erwarte die baldige Wiederaufnahme der Verhandlungen in Wien. Das Ende November nach jahrelangen Verhandlungen zwischen dem Iran und den fünf UN-Vetomächte und Deutschland geschlossene Interimsabkommen sieht vor, dass der Iran im Gegenzug für die Lockerung gewisser Sanktionen zentrale Teile seines Atomprogramms aussetzt. Der Westen verdächtigt Teheran, insgeheim an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten. Der Iran bestreitet dies und beharrt auf seinem Recht zur zivilen Nutzung der Atomenergie.


 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.