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Nordkorea

Irrer Kim will jetzt das Weltall erobern

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Nordkorea plant einen Satellitenstart - die Empörung ist groß.

Nach einem weltweit kritisierten Atomtest im Jänner will Nordkorea nach Medienberichten in diesem Monat erneut eine Rakete mit einem Satelliten starten. Das Land habe die Internationale Seeschifffahrts-Organisation (IMO) über die Startpläne informiert, berichteten die japanische Nachrichtenagentur Kyodo und die südkoreanische Agentur Yonhap am Dienstag.

Weltweite Empörung
Der Start einer neuen nordkoreanischen Weltraumrakete würde die ohnehin gespannte Situation in der Region verschärfen. Der vierte Atomtest Nordkoreas am 6. Jänner hatte erneut weltweit Empörung ausgelöst. Im UN-Sicherheitsrat wird derzeit über neue Sanktionen gegen das weithin isolierte Regime von Machthaber Kim Jong-un diskutiert. Das Atom- und Raketenprogramm des Landes wird in der Region und darüber hinaus als Bedrohung gesehen.

In der Benachrichtigung habe es geheißen, ein "Erdbeobachtungssatellit" werde zwischen dem 8. und 25. Februar zwischen 7.00 Uhr morgens und Mittag (Ortszeit) ins All befördert, zitierte Kyodo einen Regierungsbeamten.

Neuer Raketenstart

Auch die Internationale Fernmeldeunion (ITU) sei unterrichtet worden. Der Satellit werde eine vierjährige Betriebsdauer haben. China schickte unterdessen laut Kyodo seinen Sonderbeauftragten für die koreanische Halbinsel nach Nordkorea.

Zuletzt hatten Experten des US-Korea-Instituts an der Johns-Hopkins-Universität in den USA berichtet, dass es Hinweise auf erste Vorbereitungen für einen neuen Raketenstart in Nordkorea gebe. Das gehe aus Satellitenbildern von der Raketen-Startanlage in Sohae an der Westküste hervor.

Vorwürfe und Sanktionen
Nordkorea hatte dort Ende 2012 eine Weltraumrakete gestartet und behauptet, einen Satelliten ins All gebracht zu haben. Die USA warfen dem Land vor, einen verdeckten Test für atomar bestückbare Interkontinentalraketen unternommen zu haben. Die USA befürchten, dass Nordkorea seinem Ziel immer näher kommt, Atomwaffen zu bauen, die klein genug sind, um sie auf Langstreckenraketen zu montieren.

Der chinesische Chefunterhändler im Atomstreit mit Nordkorea, Wu Dawei, sei am Dienstag in Nordkorea eingetroffen, berichtete Kyodo aus Pjöngjang. Zum Zweck seines Besuchs gab es zunächst keine Einzelheiten. In Südkorea wurde spekuliert, dass die Folgen des Atomtests das Hauptthema sein dürften.

Die USA und Südkorea riefen China in den vergangenen Wochen auf, sich härteren internationalen Sanktionen gegen Pjöngjang anzuschließen. China hatte den neuen Atomtest von Nordkorea deutlich kritisiert und seinen traditionellen Verbündeten aufgefordert, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
 

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