Kathedrale war das Hauptziel

IS-Killer wollten Sagrada Familia sprengen

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Sieben Terroristen tot, drei in Haft. Aber der Fahrer des Todesautos ist noch auf der Flucht.

Barcelona. 14 Menschen getötet, 120 schwerst verletzt – die Bilanz der blutigen Attacke der IS-Terroristen in Barcelona. Aber die IS-Fanatiker wollten in Spanien ein noch schlimmeres Blutbad aus­lösen. Ihr teuflischer Plan:

Erst sollte ein Kleinlaster durch die Flaniermeile La Rambla im Zentrum von Barcelona rasen, möglich viele Menschen töten. Diese Aktion konnten die Terroristen ausführen. Urlauber aus 34 Nationen sind unter den Opfern, auch eine junge Österreicherin wurde leicht verletzt.

Video zum Thema: Schweigeminute in Wien für Opfer in Barcelona

Die zweite, weit massivere Attacke blieb aus. Vorgesehen war, einen mit Gasflaschen und TATP-Sprengstoff voll­gestopften großen Laster gegen die berühmte Kathedrale Sagrada Família zu steuern. Das Weltkulturerbe des ­Architekten Antoni Gaudí ist eine der meistbesuchten ­Attraktionen Barcelonas. Vielleicht wären sogar Teile der Basilika eingestürzt.

Höllenmaschine. Der Plan schlug fehl, da 24 Stunden vor dem Anschlag wohl beim Bau der Bombe ein Fehler unterlief. In der Stadt Alcanar explodierte ein Haus. Zwei Personen wurden zerfetzt. In den Trümmern lagen 20 Flaschen mit Butangas sowie Acetonperoxid (TATP), Sprengstoff der IS-Killer. Sie nennen ihn „Mutter Satan“.

Video zum Thema: Barcelona: Chronologie des Terrors

Kataloniens Polizeichef ­Josep Trapero sagt: „Sie hatten mehrere Attacken in Barcelona vorbereitet, aber die Explosion stoppte sie.“

Kritik an Fahndungschaos. Insgesamt bestand die Barcelona-Terrorzelle aus 12 Personen, Marokkanern. Sieben der Killer sind tot. Drei sind in Haft. Zu den zwei Toten von Alcanar kommen noch fünf dazu, die im Badeort Cambrils bei einem weiteren Attentatsversuch erschossen wurden. Einer von ihnen ist Moussa Oukabir, der am Freitag noch für den Lenker des Todesautos gehalten wurde.

Imam als Mastermind. Doch jetzt wird europaweit nach dem 22-jährigen Marokkaner Younes Abouya­aqoub gefahndet. Die Ermittler, an denen immer mehr Kritik wegen der chaotischen Fahndung laut wird, verbreiteten ein Fahndungsfoto von ihm. Er stammt aus Ripoll, einer Kleinstadt nördlich von Barcelona – einer Islamisten-Hochburg. Auch der ehemalige Imam der Stadt soll als Mastermind in die Terrorakte involviert sein. Karl Wendl

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