Der Handel sei laut "Guardian" letztlich aus Kostengründen gescheitert.
Israel soll vor mehr als drei Jahrzehnten versucht haben, dem damaligen Apartheid-Staat Südafrika Atomwaffen zu verkaufen. Der britische "Guardian " veröffentlichte am Montag geheime Dokumente, die dies nach Angaben der Zeitung belegen. Es sei zudem der erste schriftliche Beweis dafür, dass Israel selbst über nukleare Waffen verfügt. Israel verfolgt in der Frage der Atomwaffen seit Jahren eine Politik der "Zweideutigkeit" und will den Besitz weder bestätigen noch dementieren.
Geheime Protokolle
Die von dem "Guardian" veröffentlichten
Dokumente enthalten streng geheime Gesprächsprotokolle von Treffen zwischen
ranghohen Repräsentanten Israels und des damaligen Apartheid-Regimes im
Jahre 1975. Der ehemalige südafrikanische Verteidigungsminister Pieter
Willem Botha hat demnach seinen israelischen Amtskollegen Shimon Peres um
nukleare Sprengköpfe gebeten. Peres, heute Staatspräsident Israels, bot sie
den Dokumenten gemäß "in drei Größen" an. Unter einem der Briefe aus dem
Jahr 1975 ist die Unterschrift Peres' zu sehen. Er gilt auch als "Vater des
israelischen Atomprogramms".
Kostengründen
Der Handel sei letztlich aus Kostengründen
gescheitert, schrieb das Blatt. Peres und Botha hätten jedoch ein
umfassendes Abkommen über Militärverbindungen zwischen Israel und Südafrika
unterschrieben, die jedoch geheimbleiben sollten.
Die Dokumente wurden von einem US-Historiker namens Sasha Polakow-Suransky im Rahmen von Recherchen für ein Buch über die engen Verbindungen zwischen Israel und Südafrika entdeckt. Der israelische Rundfunk zitierte einen namentlich nicht genannten Regierungsvertreter in Jerusalem, der den Bericht "vollständig" zurückweise. Peres' Sprecher sagte, man arbeite an einer Reaktion.