Gegen die Hamas

Israel: Wir sind zu einem jahrelangen Krieg bereit

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Nach den Worten von Verteidigungsminister Joav Galant ist Israel bereit, den Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen auch jahrelang zu führen.  

Die Armee werde alle an dem Massaker vom 7. Oktober in Israel Beteiligten finden, sagte er am Donnerstagabend. "Egal ob es eine Woche, einen Monat, ein Jahr und gegebenenfalls sogar Jahre dauert." Er sprach sich auch gegen einen Kompromiss mit der Hamas und anderen extremistischen Gruppen im Gazastreifen aus, denn diese hätten den israelischen Bürgern Schaden zugefügt und sie ermordet. "Wir werden sie alle eliminieren."

Die Armee habe auch damit begonnen, neue Methoden zu nutzen, um die Tunnel im Gazastreifen zu zerstören. Wie genau diese aussehen, ließ Galant offen.

Netanyahu: Wir wollen Gaza nicht erobern oder besetzen 

Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu hat im US-Fernsehsender Fox News gesagt, sein Land wolle den Gazastreifen nicht erobern. "Wir wollen Gaza nicht erobern, wir wollen Gaza nicht besetzen und wir wollen Gaza nicht regieren." Es müsse eine zivile Regierung im Gazastreifen gebildet werden.

Netanyahu
© Getty Images / oe24
× Netanyahu

Doch Israel müsse sicherstellen, dass es einen tödlichen Angriff wie am 7. Oktober nicht noch einmal geben werde. "Wir brauchen also glaubwürdige Kräfte, die, wenn nötig, in den Gazastreifen eindringen und die Mörder töten. Nur so können wir das Wiederaufleben einer Hamas-ähnlichen Organisation verhindern", sagte Netanyahu. 

UN-Menschenrechtschef kritisiert Israel

Der österreichische UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat Israel aufgerufen, die Angriffe mit besonders explosiven Waffen auf dicht besiedelte Gegenden im Gazastreifen umgehend zu stoppen. "In Anbetracht der vorhersehbar hohen Zahl ziviler Opfer und großen Zerstörung ziviler Objekte haben wir ernsthafte Bedenken, dass es sich um unverhältnismäßige Angriffe handelt, die gegen das humanitäre Völkerrecht verstoßen", sagte Türk am Freitag in Amman in Jordanien.

Volker Türk
© APA/AFP/Khaled DESOUKI
× Volker Türk

Der UNO-Kommissar hatte zuvor nach einem Besuch am Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen bereits von Kriegsverbrechen auf beiden Seiten des Konflikts gesprochen. Er bezog sich dabei auf den Terrorüberfall der extremistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober als auch auf die israelischen Gegenschläge.

Die Zerstörung in der Umgebung von Krankenhäusern mache es schwer für Menschen, dort Hilfe zu suchen. Der Aufruf, Krankenhäuser im nördlichen Teil des Gazastreifens zu räumen, sei "ein Todesurteil" für Patientinnen und Patienten, sagte Türk. Krankenhäuser im Süden des Gazastreifens könnten nicht mehr Menschen aufnehmen.
 
 

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