Japans oberster Monarch

Kaiser Akihito ist "zutiefst besorgt"

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Die 70.000 Soldaten im Hilfsdienst werden nun von Reservisten verstärkt.

Erstmals seit Beginn der verheerenden Atomkatastrophe in Japan hat sich Kaiser Akihito zu Wort gemeldet.

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"Noch nie gesehenes Ausmaß"
Der japanische Kaiser zeigte sich "zutiefst besorgt" über die Situation im Kernkraftwerk Fukushima eins. Die Lage sei "unvorhersehbar", sagte Akihito am Mittwoch in einer im japanischen Fernsehen übertragenen Ansprache. "Ich hoffe aufrichtig, dass wir verhindern können, dass sich die Situation verschlimmert."

Fünf Tage nach der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe beklagte der 77-Jährige die große Zahl der Menschen, die bei der Naturkatastrophe ums Leben kamen. "Die Zahl der Toten steigt von Tag zu Tag, und wir wissen nicht, wie viele Menschen gestorben sind." Er bete für die Sicherheit der "größtmöglichen Anzahl von Menschen".

Kaiser scheut die Öffentlichkeit
Die ganze Nation sei an den Rettungseinsätzen beteiligt, sagte der Kaiser. Er hoffe, dass sich das Leben der Menschen bald wieder verbessere. Die Rettungsarbeiten würden aber von der herrschenden Kälte und vom Mangel an Wasser und Treibstoff erschwert.

Der Kaiser, der in der Bevölkerung hohes Ansehen genießt, zeigt sich sehr selten in der Öffentlichkeit. Nach Angaben eines Sprechers war es das erste Mal, dass er sich nach einer Naturkatastrophe per Fernsehansprache an die Bevölkerung wandte.

Alles zur Lage in Japan

Verstärkung für 70.000 Soldaten
Japans Verteidigungsministerium hat die Entsendung von tausenden Reservisten in das Erdbeben- und Tsunamigebiet im Nordosten der Hauptinsel Honshu angekündigt.  Rund 6.400 Reservisten würden zur Verstärkung der 70.000 Soldaten entsandt, die bereits im Einsatz seien, erklärte das Ministerium am Mittwoch in Tokio. Insgesamt sollen 100.000 reguläre Soldaten bei den Rettungs- und Aufräumarbeiten helfen. Das sind rund 40 Prozent der japanischen Streitkräfte.

Polizei und Rettungskräfte im Dauereinsatz

Das Miltär rettet die Menschen aus den Fluten.

Überall wurden Notschlafstellen eingerichtet.

Die Einsatzkräfte suchen nach Überlebenden.

Es ist kaum Platz für die vielen Verletzten.

Viele Tote werden abtransportiert.

Schlauchboote sind jetzt das Fortbewegungsmittel Nummer 1.

Die endlose Suche.

Eine alte Frau bei ihrer Rettung.

Mitten im Raum werden Operationen durchgeführt.

Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Offizielle Opferzahl aktuell bei 3.676
Durch das Erdbeben der Stärke 9,0 und den anschließenden Tsunami am Freitag waren den neuesten offiziellen Zahlen zufolge 3.676 Menschen ums Leben gekommen, 7.558 Menschen wurden weiterhin vermisst. Allein in der am stärksten betroffenen Präfektur Miyagi werden 10.000 Tote befürchtet. Infolge des Erdbebens und der dadurch ausgelösten schweren Unfallserie im Atomkraftwerk Fukushima 1 wurden rund 556.000 Menschen in Sicherheit gebracht. Mehr als eine Million Gebäude und Haushalte haben weiterhin keinen Strom oder fließendes Wasser.

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So zerstört ist Fukushima wirklich

Deutlich zu erkennen: Die Außenwand des Reaktor-Blocks Nr.4 ist geborsten.

50 Arbeiter kämpfen derzeit gegen das atomare Desaster. Zwischenzeitlich mussten sie wegen zu hoher Strahlung das Kernkraftwerk verlassen.

Der Druck und die Hitze waren zu groß.Letzten Meldungen zufolge soll auch das Dach von Block 4 eingestürzt sein.

In der Nacht auf Mittwoch brachen zudem neue Brände in den Blöcken 3 und 4 aus.

Keine Guten Nachrichten auch aus dem Reaktorblock 1: Hier steigt Mittwochfrüh Qualm auf.

Die Lage in Fukushima ist außer Kontrolle.

Gespenstischer Blick über das Kraftwerk.

Hier ein Bild aus früheren Zeiten.

So schaut Fukushima nach dem Tsunami aus.

Auch bei dem etwas abseitsstehenden Block 5 ging die Behörde von einer kritischen Situation aus. Der Wasserpegel sei innerhalb von fünf Stunden um 40 Zentimeter gefallen.

In vier Blöcken droht jetzt die Kernschmelze. Es wurde die zweithöchste Atom-Alarmstufe ausgegeben. Die Betreiberfirma hat den Kontrollraum aufgegeben. Das Dach von Reaktor 4 ist eingestürzt.

Panikkäufe in Japan

Leere Regale in Supermärkten und ausverkaufte Tankstellen:

Nach dem Erdbeben in Japan wird die Versorgungssituation in einigen Regionen immer ernster.

Zettel mit der Aufschrift "ausverkauft" hängen an den Regalen.

"Bitte beeilen Sie sich. Wir haben noch zehn Minuten, dann wird hier der Strom für drei bis vier Stunden abgeschaltet", sagte ein Mitarbeiter in einem Lebensmittelladen.

Die japanische Regierung hat unterdessen die Bevölkerung aufgefordert, keine Hamsterkäufe aus Sorge wegen des Atomunfalls in der Anlage Fukushima 1 zu tätigen

Sollten sich die Menschen mit großen Vorräten an Grundnahrungsmitteln eindecken, könne dies die Versorgung der Menschen in dem von der Erdbeben- und Tsunamikatastrophe betroffenen Gebiet gefährden.

Das Verbraucherministerium kündigte an, die Preissteigerungen bei Lebensmitteln im Auge zu behalten.

Die Angst vor Geschäftemachern wächst:

In der Not könnten Geschäftsleute die Preise astronomisch hochsetzen.

Dies will das Ministerium, so Ministerin Renho, unbedingt verhiondern.

In der Erdbeben-und Tsunami-Region an der Nordostküste des Landes herrscht eine gravierende Lebensmittelknappheit.

Der Nachschub fehlt, Lieferungen kommen nicht an.

An den Kassen bilden sich lange Warteschlangen.

Glücklich, wer den letzten Reis ergattert hat.

Neben Lebensmitteln sind auch Matratzen, Schlafsäcke, Taschenlampen gefragt.

Lange Schlangen vor den Geschäften: Die Japaner müssen sich in Geduld üben.

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