Starke Zunahme von Deutschen, die ein rechtsextremes Weltbild haben.
Deutschland radikalisiert sich. Eine Studie der Universität Bielefeld zeigt, dass aktuell jeder zwölfte Erwachsene eine rechtsextreme Weltanschauung hat. In Zahlen: Derzeit beträgt der Anteil 8,3 % der Bevölkerung, in den Vorjahren lag er bei bis zu 3 %..
Viele wollen Diktatur
Schock-Ergebnis: Bis zu 7 % befürworten eine Diktatur mit einer einzigen starken Partei und einem Führer für Deutschland.
Auch der Prozentsatz der Befragten, die sich selbst als rechts der Mitte einschätzen, ist gewachsen. Laut der Studie „Die distanzierte Mitte“ sehen sich aktuell 15,5 Prozent der Bevölkerung rechts der Mitte, während es bei der letzten Befragung nur etwa 10 % waren.
"Ideologie der Ungleichwertigkeit und Gewalt"
Die „Mitte-Studie“ der Friedrich-Ebert-Stiftung, die der SPD nahesteht, untersucht alle zwei Jahre vorrangig rechtsextreme Einstellungen in der Gesellschaft. Die Autoren unter der Leitung von Andreas Zick definieren rechtsextremen Ideologien als „eine Ideologie der Ungleichwertigkeit und Gewalt bzw. die Zustimmung zu Gewalt zur Durchsetzung der Ideologie“.
Im Vergleich zu den Vorjahren werde der Vorwurf der beschnittenen Meinungsfreiheit von deutlich mehr Befragten geteilt, heißt es in der Studie. „Gleiches gilt für die völkische Forderung, unterschiedliche Völker sollten sich nicht miteinander vermischen.“
Die 2.027 Teilnehmer einer Telefonumfrage, die zu Beginn dieses Jahres vom UADS Institut in Duisburg durchgeführt wurde, wurden gebeten, ihre Position zu bestimmten Aussagen, wie die Befürwortung einer Diktatur, anzugeben.