Wirbel um Aussagen

Kinder als "Umweltsünde": Shitstorm gegen Ex-Politikerin

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Kinderlos aus Überzeugung: Die Ex-Politikerin und Autorin Verena Brunschweiger sieht die Fortpflanzung der Menschheit als Umweltsünde.

Der Klimawandel ist als Thema in der Mitte der Gesellschaft angelangt. Insbesondere bei den jüngeren Generationen ist ein Umweltbewusstsein aufgekeimt, welches sich in Gegenmaßnahmen wie Müllvermeidung, Fleischreduzierung oder Verzicht auf Flugreisen und Autos äußert. Doch es gibt auch drastischere Formen der Einschränkung, die manche für den Klimaschutz ergreifen. Die deutsche Autorin und Ex-SPD-Politikerin Verena Brunschweiger (38)  provoziert dieser Tage mit dem Konzept des "Antinatalismus" eine Debatte rund um das Thema Fortpflanzung und Klimawandel. So spricht sich die Nicht-Mutter aus Überzeugung dafür aus, dass es aus ökologischen Gründen ethischer sei, keine Nachkommen in die Welt zu setzen.

Extreme Forderung oder rationales Konzept?

Brunschweiger macht sich für das Konzept der "Kinderfreiheit der Umwelt zuliebe" stark. In ihrem neuen Buch "Kinderfrei statt kinderlos: Ein Manifest" plädiert die Ökofeministin für einen bewussten Verzicht auf Nachkommen als größten persönlichen Beitrag zum Umweltschutz. Die Autorin bezieht sich auf eine Studie, die besagt, dass ein in den Industriestaaten aufgezogenes Kind eine 30 Mal größere Umweltbelastung sei als ein Kind, welches im Subsahara-Afrika zur Welt kommt. Statt einen "neuen Umweltverschmutzer" in die Welt zu setzen, solle man sich lieber selbst verwirklichen.

Shitstorm gegen Ex-Politikerin 

Viele User im Netz sind ob der Aussagen Braunschweigers in Rage. Nicht nur, dass sie mit ihren umstrittenen Äußerungen Geld verdient, sie ist nebenbei auch noch Lehrerin. Jetzt fragen sich zahlreiche Social-Media-Nutzer, wie ihr Beruf als Pädagogin mit ihren Ansichten übereinstimme. Sie erhielt massive Reaktionen - einen regelrechten Shitstorm - auf ihr Buch.  
 
 

"Ich mag die Kinder, die da sind"

Brunschweiger selbst sieht darin kein Problem. "Ich mag die Kinder, die da sind - vor allem meine Schüler. Aber wenn es keine oder weniger gäbe, würde ich eben etwas anderes machen. Oder ich hätte kleinere Klassen, das wäre sehr gut", sagt sie gegenüber "Bild".
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