Tschechien

Klaus bereut erstmals Füllfeder-Affäre

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Der tschechische Präsident hat in Chile einen Stift diskret eingesteckt.

Der tschechische Staatspräsident Vaclav Klaus hat erstmals die Affäre um die Protokoll-Füllfeder, die er vor laufender Kamera bei seinem Besuch in Chile diskret in der Tasche verschwinden ließ, öffentlich bereut. Im Interview mit dem tschechischen TV-Sender "Nova" sagte er am Mittwochabend, es tue ihm "leid". "Schade, dass es passiert ist. Selbstverständlich freut es mich nicht. Ich würde mir (am liebsten) die Hand abreißen", so der Staatschef.



Gleichzeitig kritisierte er jedoch, dass diese "überflüssige" Affäre zu einer "billigen Gelegenheit für Attacken" gegen ihn geworden sei. Es sei sonst üblich, dass Politiker bei offiziellen Protokoll-Anlässen die Feder der Unterzeichnung zur Erinnerung mitnehmen.

Ungewollter Internet-Star

Klaus war wegen der Affäre ungewollt zum Internet-Star geworden, nachdem die TV-Aufnahmen des öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehens CT im Internet kursierten. Sie zeigen wie der tschechische Staatschef auf einer Pressekonferenz mit seinem chilenischen Amtskollegen Sebastian Pinera, die Protokoll-Füllfeder, mit der er zuvor ein Fremdenverkehrsabkommen unterzeichnet hatte, diskret in seiner Tasche verschwinden ließ.

Klaus spielte zunächst mit dem edlen Schreibutensil auf dem Tisch. Dann wanderte die rechte Hand des Präsidenten mit der Feder unter den Tisch - und gleichzeitig auch seine linke Hand, mit der er sie dann offenbar in seine Sakko-Tasche steckte. Mit beiden leeren Händen knöpfte er sodann das Sakko zu und legte seine Hände nacheinander wieder auf den Tisch - ohne den Schreiber.

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