Indonesien

Krieg wegen Handy-Klingelton

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Mit Pfeilen und Macheten gingen hunderte Eingeborene aufeinander los.

23 abgebrannte Häuser, ein Dutzend ausgefackelte Autos und 56 beschädigte Häuser - das ist die Bilanz einer gewaltsamen Auseinandersetzung zweier Indonesischer Eingeborenen-Stämme in der Provinz-Hauptstadt Jayapura. Am Mittwoch waren hunderte Angehörige des Wamena-Stamms mit Macheten und Pfeilen auf Yoka-Stammesmitglieder losgegangen. Auslöser des Stammeskrieges: ein Handy-Klingelton.

Klingelton war Schimpftirade
Mitglieder des Yoka-Stammes hatten zuvor einen eigenen Handy-Klingelton programmiert: eine Reggae-Schimpftirade gegen die Wamena. Diese fühlten sich nach Angaben des örtlichen Polizeichefs "beleidigt und erniedrigt" und riefen zugleich den Krieg aus. Stämme aus der Provinz Papua greifen zur Lösung von Streitigkeiten häufig auf alte Kampfrituale zurück, bei denen Speere, Pfeile sowie selbstgebastelte Gewehre verwendet werden. Verletzt wurde niemand. Drei Anstifter aus dem Stamm der Yoka, die Komponisten des Klingeltons, wurden festgenommen.

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