Todes-Drama

Laura (5) stirbt bei Kunstflug-Unglück

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Bei einem Flugzeugabsturz der Militär-Kunstflugstaffel ''Frecce Tricolori'' krachte ein brennender Teil des Jets – eine Aermacchi MB-339 – in das Auto einer Familie. Die 5-jährige Laura O. starb bei dem Unfall.

Italien. Am Samstagnachmittag stürzte ein Flugzeug der italienischen Militär-Kunstflugstaffel "Frecce Tricolori" bei einem Test kurz nach der Abfahrt vom Flughafen "Caselle" von Turin ab. Die Maschine, eine MB-339, überschlug sich während der Startphase. Der Pilot konnte sich mit dem Fallschirm retten.

Flugzeug-Absturz in Turin
© Twitter/airplusnews
× Flugzeug-Absturz in Turin

Ein glühendes Teil löste sich von dem Flugzeug und traf ein Auto, in dem sich ein fünfjähriges Mädchen mit seiner Familie befand. Das Mädchen, Laura O., starb in den Flammen. Der neunjähriger Bruder des Todesopfers, erlitt Verbrennungen, ebenso wie seine Mutter und sein Vater. Alle wurden in Turiner Krankenhäuser eingeliefert. Der Pilot wurde ebenfalls ins Spital gebracht.

Tödlicher Unfall bei Flugshow
© AFP/APA
× Tödlicher Unfall bei Flugshow

Augenzeuge schildert den Moment der Tragödie

Ein Augenzeuge, der mit seiner Frau in unmittelbarer Nähe des Unfallortes war, schildert gegenüber "La Stampa" den Moment der Tragödie:  "Wir hörten den Einschlag, es war 16.50 Uhr, da bin ich mir ganz sicher. Dann hörten wir nur noch Schmerzensschreie.“ Das Ehepaar rannte zur Unfallstelle, um Erste Hilfe zu leisten. „Auf dem Boden sahen wir das tote Kind liegen. Eine schreckliche Szene, die man nur schwer vergessen kann."

Andrea (12), der Bruder des verstorbenen Mädchens kämpft mit schwersten Verbrennungen um sein Leben. Die Eltern Veronica (31) und Paolo (49) sind schwer beziehungsweise leicht verletzt. Der Vater konnte bereits aus dem Krankenhaus entlassen werden. Er wird mit den Worten zitiert: "Was habe ich falsch gemacht? Was hätte ich anders machen können? Was?" Die Familie wird psychologisch betreut.  

Absturz-Ursache wird ermittelt

Die Unglücksursache wird derzeit ermittelt. Vermutet wird, dass Vögel in den Motor des Flugzeuges geraten sein könnten, was den Absturz verursacht haben könnte, berichteten italienische Medien. Die anderen Flugzeuge der "Frecce Tricolori" landeten erfolgreich auf dem Luftwaffenstützpunkt Collegno bei Turin. Die am Sonntag in Turin geplante Vorführung der "Frecce Tricolori"anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Luftwaffe wurde abgesagt. Die Kunstflugstaffel zeichnet mit buntem Rauch die Farben der italienischen Flagge auf den Himmel.

Premierministerin Meloni kondolierte der Familie

Die italienische Premierministerin Giorgia Meloni erklärte sich wegen des Todes des Mädchens "schockiert". Sie kondolierte der Familie und wünschte ihr eine baldige Genesung.

Dies ist ein unglückliches Jahr für die Kunstflugstaffel "Frecce Tricolori", die 1961 gegründet wurde und ihren Stützpunkt in Rivolto in der Provinz Udine hat. Im April starb der 34-jährige Hauptmann der Luftwaffe Alessio Ghersi, der seit 2018 der Kunstflugstaffel angehörte, bei einem Unfall mit einem Leichtflugzeug. Das Flugzeug stürzte auf einer Höhe von 800 Metern auf dem Berg Musi in der Gemeinde Lusevera bei Udine.

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