Rassismus-Skandal

Lehrer warnen vor Sex mit Flüchtlingen

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Der Fall sorgt in Deutschland für bundesweite Empörung.

Der Philologenverband in Sachsen-Anhalt sorgt derzeit für einen handfesten Rassismus-Skandal. In einem Text zu Flüchtlingen und muslimischen Männern will man vor Sex mit Flüchtlingen warnen. Die Befürchtung der Gymnasiallehrer: Viele „junge, kräftige, meist muslimische Männer" würden ins Land kommen, um ihr Bedürfnis nach Sex zu stillen. Außerdem ist von einer regelrechten „Immigranteninvasion“ die Rede, die Deutschland quasi „überschwappen“ würde.

Sex-Attacken im Supermarkt
Die Verfasser der Zeitschrift berufen sich auf „Gespräche mit Bekannten“. Demnach soll es vor allem in öffentlichen Verkehrsmitteln und Supermärkten zu sexuellen Übergriffen gekommen sein. Die Lehrer sprechen dabei von „sexuellen Belästigungen“. Selbst bezeichnen sich die Verfasser als „verantwortungsvolle Pädagogen“, die Mädchen vor Sex mit muslimischen Männern daher warnen wollen. Damit sie sich nicht „auf ein oberflächliches sexuelles Abenteuer mit sicher oft attraktiven muslimischen Männern einlassen", so der Wortlaut.

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Empörung: „Das grenzt an Hetze“
Vielerorts herrscht jetzt Empörung über die rassistischen Zeilen des Verbandes. Kultusminister Stephan Dorgerloh von der SPD sagt in einem Interview, der Verband würde, „Gerüchte verstärken, Halbwahrheiten verbreiten und unsere Werte als Keule benutzen.“ Auch die Grüne Landesvorsitzende bläst ins selbe Horn: "Das ist inhaltlich auf einem unterirdischen Niveau, das bedient Vorurteile und den rechten Rand." Die Linke Birke Bull spricht von Hetze.

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Keine Reue
Verbandschef Jürgen Mannke ist sich indes keiner Schuld bewusst. Er weist die Beschuldigungen vehement zurück. "Ich habe mir vor 1989 nicht den Mund verbieten lassen und tue das jetzt auch nicht", so Mannke im Interview mit der „Mitteldeutschen Zeitung“.

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