Golfkrise

Macron telefoniert mit Rouhani: "Spannungen abbauen"

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Französischer Präsident rief in Gespräch mit iranischem Amtskollegen zu "Deeskalation" auf.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat seinen iranischen Kollegen Hassan Rouhani in einem Telefongespräch dazu angehalten, Spannungen im Verhältnis mit den USA zu entschärfen. Macron betonte, dass die Voraussetzungen für eine Deeskalation geschaffen werden müssten, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf den Élyséepalast. Frankreich rufe alle Konfliktparteien auf, eine "Pause" einzulegen und "Verhandlungen" einzuleiten.

Es sei die Aufgabe Frankreichs, alle Anstrengungen zu unternehmen, um sicherzustellen, dass alle Parteien zu offenen Gesprächen bereit seien. Der französische Präsident bleibe in Kontakt mit Rouhani und US-Präsident Donald Trump. Trotz der Spannungen im Persischen Golf kämpft Frankreich um den Erhalt des Atomabkommens mit dem Iran, aus dem die USA ausgestiegen sind. Der französische Präsident versucht derzeit, zwischen den Konfliktparteien zu vermitteln. Macron handle "in Absprache" mit Deutschland und Großbritannien und sei "in Kontakt" mit Russland und China, so der Élyséepalast.

Am 19. August will Macron Kremlchef Wladimir Putin in der Mittelmeerresidenz Fort Brégançon an der Riviera empfangen - dort macht Macron derzeit Urlaub. Dieses Treffen und der G-7-Gipfel Ende August im südwestfranzösischen Badeort Biarritz bieten dem Élyséepalast zufolge neue Möglichkeiten, sich im Iran-Konflikt auszutauschen.

Seit dem Ausstieg der USA aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran und der Verhängung neuer Handels- und Finanzsanktionen haben die Spannungen in der Golfregion massiv zugenommen.

Seit Anfang Mai gab es in der Region eine Reihe von Zwischenfällen mit Schiffen, für die Washington die iranischen Revolutionsgarden verantwortlich macht. Die USA forderten inzwischen von Deutschland Unterstützung für ihre internationale Militärkoalition zum Schutz von Öltankern in der Straße von Hormuz. Bei der deutschen Bundesregierung stieß dies auf Ablehnung.

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