Fall McCann

Maddie: Jetzt sprechen die Eltern

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Verzweifelter Appell der Eltern: Die TV-Sendung „Aktenzeichen XY“ stand im Zeichen der vermissten Maddie.

Polizeioffensive, neue Phantombilder von Verdächtigen, europaweite Fahndung: Seit Tagen kommt Bewegung in den Vermisstenfall von Maddie McCann, die im Mai 2007 spurlos aus einer Ferienanlage in Portugal verschwand.

Auch die gestrige ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ stand ganz im Zeichen dieser Tragödie. Geplant war, dass Maddies Eltern Kate und Gerry erstmals im deutschsprachigen Raum über das Drama sprechen. Der Sendung kam eine große Bedeutung zu, weil nach neuesten Erkenntnissen drei Verdächtige, von denen jetzt Phantombilder veröffentlicht wurden, Deutsch oder Holländisch sprechen sollen.

Rätsel um offenes Fenster in Maddies Kinderzimmer
Für viel Wirbel sorgte ein Interview der Eltern auf BBC. „Als ich nach Maddie schauen wollte, hörte ich plötzlich einen Türschlag und das Fenster in ihrem Zimmer war offen. Wir hattenhaben es Stunden vorher aber geschlossen“. sagte Kate McCann zu BBC (Unten). Jetzt wird spekuliert, ob sie den Entführer ihrer Tochter nur knapp verpasste oder er zu diesem Zeitpunkt gar noch im Apartment war.

Erste konkrete Hinweise zu den Phantombildern
Die Initiative der Polizei, die vor allem Spuren in Deutschland und Holland verfolgt, zeigt Wirkung: Scotland Yard erhielt mehr als 1.000 Hinweise, alleine am Dienstag kamen 150 neue Tipps dazu. Hauptermittler Andy Redwood: „Zu Phantombild einer Person haben Menschen denselben Namen genannt. Wir nehmen alles ernst.“

"Was ist Maddie nur bitte passiert?"

Kate und Gerry McCann im großen BBC-Interview zum Entführungsfall ihrer Tochter.

BBC: An jenem Abend, als Maddie verschwand, waren Sie Abendessen. Wie haben Sie die Kids verabschiedet?
Gerry McCann: Das Fenster im Kinderzimmer war geschlossen. Wir ließen die Türe leicht offen. Sie waren so müde, schliefen sofort ein.

BBC: Wer schaute zuerst nach den Kindern?
Gerry McCann: Kurz nach neun sagte ich zu Kate, ich gehe rauf und schaue nach. Ich bemerkte, dass die Türe ein wenig weiter geöffnet war als zuvor. Ich ging rein, und ich sah alle drei schlafen.
Kate McCann: Um 21.30 Uhr sagte ich, ich will zu den Kindern. Matt, ein Freund von uns, ging und sagte später: Alles sei in Ordnung. Um 22 Uhr machte ich den nächsten Check. Ich stand im Wohnzimmer und hörte, es war ruhig. Dann sah ich, dass die Türe sehr weit geöffnet war, ich dachte, das war wegen Matt. Ich machte sie zu, aber plötzlich hörte ich einen Türschlag. Ich ging wieder hinein. Ich schaute zu ihrem Bett. Dann realisierte ich, Maddie war weg. Ich dachte, sie war in unserem Bett. Aber da war sie auch nicht. Ich hatte erstmals Panik. Ich sah, dass das Fenster offen war. Was ist Maddie nur bitte passiert?

BBC: Sie waren anfangs selbst Verdächtige …
Kate McCann: Ich war enttäuscht und böse.

BBC: Maddie verschwand 2007. Wie geht es Ihnen heute?
Gerry McCann: Wir realisierten, wir müssen nach vorne schauen. Bis dahin hat es lange gedauert.

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