"Ich bin kein Held, nur ein Mensch"

Manchester-Terror: Obdachloser half Verletzten

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Für seine Hilfsbereitschaft bekommt Stephen nun etwas zurück.

Der Obdachlose Stephen Jones half den Opfern nach dem Manchester-Anschlag von Salman Abedi, der 22 Tote und über 100 Verletzte forderte. Jones wird jetzt im Internet dafür bejubelt. Er hatte auf der Straße in der Nähe der Manchester Arena geschlafen als die Bombe explodierte. Die Detonation riss ihn hoch und er erinnert sich an die Horror-Bilder von blutüberströmten Kindern, leblosen Körpern und geschockten Eltern.

Geistesgegenwärtig kümmerte er sich um die Verletzten. Jones zog Nägel, die in der Bombe verarbeitet waren, aus den Armen und Gesichtern der verwundeten Kinder. Der Obdachlose bewies Mut und Menschlichkeit: "Warum ich half? Ich bin ein Mensch, sie sind Menschen. Da waren viele Obdachlose, die dort blieben und halfen. Das ist alles", sagt Jones. "Und wenn wir Kinder so sehen... blutig und voller Nägel, die man aus ihren Armen ziehen muss – ich zog einen Nagel aus dem Gesicht dieses kleinen Mädchens... und es waren viele Kinder, voller Blut – weinend, schreiend. Da musst du helfen", erzählt er weiter.

Im Internet wird Jones dafür gefeiert:

Übersetzt: "Gebt diesem Mann (und seinen obdachlosen Freunden) einen Platz zum Leben. Er ist ein Held."

Übersetzt: "Dieser Mann hat gezeigt, was Menschlichkeit bedeutet... Ich frage mich, wie viele Menschen ihm wohl das gleiche Mitgefühl zeigen?"

Auf mehreren Crowdfunding-Seiten sind mittlerweile rund 100.000 Pfund für Stephen Jones gespendet worden. Jetzt erhält er eine Wohnung von David Sullivan, Miteigentümer des Londoner Fußballklubs West Ham, und seinem Sohn Dave Sullivan. 

Nach seiner heroischen Hilfe bekommt jetzt Jones im Gegenzug Hilfe: Die Chance zu einem Neuanfang.

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