Bangen in Südafrika

Mandelas Tochter: "Gott weiß, wann die Stunde schlägt"

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Nelson Mandelas Zustand ist weiterhin "kritisch, aber stabil".

Südafrika bereitet sich auf den Abschied von seinem ersten schwarzen Präsidenten Nelson Mandela vor. Der Zustand des fast 95-Jährigen habe sich in den vergangenen zwei Tagen verschlechtert und sei kritisch, teilte Regierungssprecher Mac Maharaj am Donnerstag mit.

Tochter: "Es sieht nicht gut aus"
Auch die älteste Tochter des Friedensnobelpreisträgers, der wegen seines Kampfes gegen die Apartheid-Politik der Rassentrennung fast drei Jahrzehnte inhaftiert war, stimmte die Südafrikaner auf den Tod ihres Vaters ein. "Ich will nicht lügen, es sieht nicht gut aus", sagte Makaziwe Mandela dem Südafrikanischen Rundfunk SABC. Noch aber reagiere Mandela auf Ansprache und versuche, die Augen zu öffnen. "Noch ist er da."  "Gott alleine weiß, wann die Stunde schlagen wird. Wir werden mit Papa warten", sagte sie in dem Interview. Makaziwe und mehrere Enkelkinder Mandelas waren ins Krankenhaus geeilt.

Obama reist an
Präsident Jacob Zuma hat wegen der schweren Erkrankung Mandelas einen Besuch im Nachbarland Mosambik abgesagt und ist ebenfalls ins Krankenhaus gekommen. US-Präsident Barack Obama wird am Wochenende in Südafrika erwartet. Obama sagte, seine Gedanken und Gebete seien bei Mandela. Mandelas Erbe werde ewig Bestand haben. Er halte an seinen Plänen zum Besuch Südafrikas fest.

Anhänger legten Genesungswünsche, Blumen und Stofftiere vor Mandelas Wohnhaus in Johannesburg und an der Krankenhausmauer ab. Schon in der Haft, von denen er 18 Jahre auf der berüchtigten Gefangeneninsel Robben Island verbracht hatte, war der ausgebildete Rechtsanwalt zum Symbol des Kampfes gegen die Apartheid geworden. Er setzte sich nach seiner Haftentlassung für eine Aussöhnung zwischen Schwarzen und Weißen ein.

Aus den ersten freien und allgemeinen Wahlen, an denen auch die schwarze Bevölkerungsmehrheit gleichberechtigt teilnehmen durfte, ging der Afrikanische Nationalkongress (ANC) als Sieger hervor. Das vom ANC dominierte Parlament wählte Mandela zum ersten schwarzen Präsidenten. Er blieb bis 1999 im Amt und engagierte sich später unter anderem im Kampf gegen Aids.

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