Im Koma: Er war bei Bewusstsein, doch niemand merkte es.
Ein südafrikanischer Mann war mehr als ein Jahrzehnt ein Gefangener seines eigenen Körpers. Er hatte keine Möglichkeit, mit der Welt zu kommunizieren. Als junger Bub war Martin Pistorius in ein Koma gefallen. Seine Mitmenschen dachten, er sei nur mehr eine leere Hülle. Doch in seinem gelähmten Körper war der Mann bei vollem Bewusstsein.
"Mein Körper zeigte keinerlei Reaktion. Ich war komplett gefangen und niemand konnte mich retten", so Pistorius. Doch während sein Körper streikte, gewann sein Geist mit der Zeit an Klarheit. "Ich spürte, dass etwas falsch war", sagte er zu einem englischen Fernsehsender. "Man kann es so beschreiben, als versuche man aufzuwachen, aber es gelingt nicht."

"Wie ein Geist"
Sein Vater kümmerte sich in dieser Zeit um Pistorius. Der Kranke versuchte, ihm ein Zeichen zu geben. Doch die einzige Regung, die gelang, war eine leichte Muskelzuckung im Ellenbogen - die der Vater nie bemerkte. Um nicht dem Wahnsinn zu verfallen, suchte Pistorius eine Beschäftigung für seinen Geist. Er lernte, die Tageszeit durch die Schatten in seinem Zimmer zu erraten. In einer speziellen Einrichtung für Behinderte rang er mit sich selbst. Schließlich gelang es ihm, einen Kontakt zu seinen Mitmenschen herzustellen.
Video: Pistorius und seine Ehefrau stellen sein Buch vor
Laptop brachte den Durchbruch
Im Alter von 26 Jahren gelang schließlich der große Durchbruch. Als sich sein Geisteszustand verbesserte, lernte er, über einen Computer mit anderen Menschen zu kommunizieren. Inzwischen ist Pistorius wieder so weit gesundet, dass er ein Buch - "Ghost Boy" - über sein Leben geschrieben hat und an einer Universität studiert. Er hat sich auch verliebt und mit seiner Frau den Bund der Ehe geschlossen.