Abhör-Skandal

Medwedew: Deutschland bereitet sich auf Krieg mit Russland vor

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Der russische Ex-Präsident bezeichnet Scholz als Leberwurstkanzler  

Nach der Veröffentlichung eines abgehörten Gesprächs von deutschen Bundeswehroffizieren über den Marschflugkörper Taurus hat der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew Deutschland vorgeworfen, sich auf einen Krieg mit Russland vorzubereiten. Versuche, das Gespräch der Militärs als bloßes Gedankenspiel über Raketen und Panzer darzustellen, seien "böswillige Lügen", so der Vize des russischen Sicherheitsrats. "Deutschland bereitet sich auf einen Krieg mit Russland vor."

Es sei zwar nicht klar, ob die "politische Führung" und der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) über die Gespräche der Offiziere informiert gewesen seien, schrieb Russlands Ex-Präsident weiters auf Telegram. Weiters schmähte er Scholz als "Leberwurstkanzler". Die Geschichte kenne jedoch viele Beispiele dafür, dass Militärs Kriege "anzetteln oder provozieren" könnten.

Abhör-Skandal

Medwedew war von 2008 bis 2012 russischer Präsident und danach bis 2020 Ministerpräsident unter Wladimir Putin. Medwedew gilt als einer der lautesten Unterstützer der Offensive in der Ukraine und kritisiert den Westen immer wieder in aufrührerischen Beiträgen in Onlinediensten.

Seit Freitag kursiert ein rund 38 Minuten langer Mitschnitt, in dem ein Gespräch zwischen vier deutschen Offizieren zu hören sein soll. Verbreitet wurde die Aufnahme von der Chefredakteurin des früher als Russia Today bekannten russischen Staatssenders RT, Margarita Simonjan, auf Telegram. In dem Gespräch geht es um einen möglichen Einsatz von deutschen Taurus-Marschflugkörpern, die eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern haben, durch ukrainische Streitkräfte und deren mögliche Auswirkungen.
 

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