Jetzt meldete sich der Vater des inhaftierten Journalisten Roman Protassewitsch.
Minsk. Er glaubt, dass sein Sohn in einem Video durch Gewalt zu einem Schuldeingeständnis gezwungen worden ist: „Es ist möglich, dass seine Nase gebrochen ist, denn ihre Form ist anders und es ist eine Menge Make-up-Puder darauf“, sagte Dsmitri Protassewitsch in einem Interview: „Es sind nicht seine Worte. Er verhält sich sehr reserviert und man kann sehen, dass er nervös ist.“ Sein Sohn sei zu der Aussage gezwungen worden, er hätte die Proteste in Belarus angestachelt: „Mein Sohn kann nicht zugeben, die Massenunruhen verursacht zu haben, weil er so etwas einfach nicht getan hat. Seine Inhaftierung ist ein totaler Irrsinn.“
„Staatspiraterie“. Die EU beschloss nach der erzwungenen Landung einer Ryanair-Maschine in Minsk neue Sanktionen gegen Belarus. Weißrussische Fluggesellschaften dürfen künftig nicht mehr den Luftraum der EU nutzen. Die sofortige Freilassung des Regierungskritikers und seiner Freundin Sofia Sapega wurde gefordert. Österreichs Außenminister Schallenberg bezeichnet die „Entführung der Maschine“ als „absoluten Tiefpunkt“ (siehe rechts). Bürgerrechtlerin Swetlana Tichanowskaja vermutet, dass Protassewitsch gefoltert wird.