Nachdem die CDU-Chefin ihren Rückzug bekannt gab, dreht sich nun das Kandidaten-Karussell.
Als Nachfolger von Angela Merkel im Amt der CDU-Vorsitzenden favorisieren die Deutschen mehreren am Dienstag veröffentlichten Umfragen zufolge den einstigen Unionsfraktionschef Friedrich Merz. Allerdings werden in einer Erhebung Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer in etwa gleich gute Chancen eingeräumt wie dem 62-Jährigen.
Die beiden haben wie auch Gesundheitsminister Jens Spahn ihre Kandidatur beim Parteitag in Hamburg Anfang Dezember bereits bekannt gegeben.
Merz schneidet gut ab
In der Forsa-Erhebung für das RTL/n-tv-Trendbarometer halten 46 Prozent der Befragten Kramp-Karrenbauer für sehr geeignet oder geeignet als neue CDU-Chefin. 38 Prozent halten sie für weniger oder gar nicht geeignet. Merz kommt hier auf ähnliche Werte: 45 Prozent halten ihn für sehr geeignet oder geeignet, 35 Prozent sehen das nicht so. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet, der sich eine Kandidatur noch offenhält, wird von 28 Prozent der Befragten für sehr geeignet oder geeignet gehalten, 42 Prozent sehen das anders. Am schlechtesten schneidet in der Forsa-Erhebung Spahn ab, nur 22 Prozent befürworten ihn als CDU-Chef, 61 Prozent tun das nicht.
In einer Civey-Umfrage für "Spiegel Online" wünschen sich rund 34 Prozent der Bundesbürger Merz als neuen CDU-Chef. Kramp-Karrenbauer wollen 19 Prozent auf dem Posten sehen. Spahn und Laschet befürworten jeweils sechs Prozent. In dieser Erhebung wurde auch nach weiteren möglichen Kandidaten gefragt, darunter Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther, den ebenfalls sechs Prozent favorisieren.
Auch im "Handelsblatt" liegt Merz vorn
Das "Handelsblatt" berichtete, in einer repräsentativen Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Yougov hätten sich 21 Prozent für Merz als CDU-Chef ausgesprochen. Von den 790 Teilnehmern der Befragung seien 18 Prozent für Kramp-Karrenbauer. Ihr folgen mit je sechs Prozent Spahn und CDU-Vize Laschet.
Allerdings wurde nicht berichtet, in welchem Zeitraum die Umfrage stattfand. Für die Forsa-Erhebung wurden am Dienstag 1502 Personen befragt. An der Civey-Umfrage am Montag und Dienstag nahmen insgesamt 5076 Bundesbürger teil.