Aufregung

Milliardär sorgt mit Kritik an Macron für Wirbel

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Der französische Präsident verstehe die Anliegen der 'kleinen Leute' nicht.

Der Milliardär Francois Pinault hat dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron mangelndes Verständnis für die Anliegen der "kleinen Leute" vorgeworfen, und damit Kritik von Regierungsseite geerntet. Ob der Unternehmer, der "lange Zeit seine Steuern nicht gezahlt" habe, der Richtige sei für so eine Einschätzung, wisse er nicht, konterte Regierungssprecher Benjamin Griveaux am Samstag auf Europe 1.

"Ich habe Angst, dass er (Macron, Anm.) Frankreich in Richtung eines Systems führt, das auf die Menschen in bescheidenen Verhältnissen vergisst", hatte der Gründer und frühere Chef des Luxuswarenkonzerns Kering in einem Interview mit "M", dem Magazin der Tageszeitung "Le Monde", am Freitag gesagt. Hintergrund der Äußerung sind die zahlreichen wirtschaftsliberalen Reformen, die Macron von linker Seite den Vorwurf eingebracht haben, ein "Präsident der Reichen" zu sein.

Steuersünden des Unternehmers

Griveaux reagierte, indem er Steuersünden des Unternehmers ins Spiel brachte. 1999 hatte die Satirezeitung "Canard enchaine" ein System aufgedeckt, mit dem Pinault 1997 systematisch Vermögenssteuern hinterzog. In Zusammenhang mit einem Rechtsstreit um seine Familienstiftung musste Pinault dem französischen Fiskus 2002 450 Millionen Euro überweisen.

Pinault selbst bedauert die Aufregung um die Äußerungen, die mehrere Politiker der Macron-Partei zu empörten Reaktionen veranlassten. Er bewundere die Politik des Präsidenten außerordentlich. Macron selbst wisse, "besser als jeder andere", dass man bei den wirtschaftlichen Reformen "die Situation der Ärmsten beherzigen" müsse, sagte er am Sonntag dem "Journal de Dimanche". Seine Aussagen seien verkürzt wiedergegeben worden.

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