Sterbehilfe

Missbrauchsopfer (17) hungerte sich zu Tode

Teilen

Noa Pothoven sah keinen Sinn mehr im Leben. Sie starb aber nicht durch aktive Sterbehilfe.

Die 17-jährige Noa Pothoven starb im Wohnzimmer im Kreise ihrer Familie. Zunächst hieß es, die Jugendliche erhielt aktive Sterbehilfe. Diese Meldung wurde inzwischen aber korrigiert: Das End-of-Life-Krankenhaus in Den Haag hat den Wunsch der 17-Jährigen abgelehnt, aktive Sterbehilfe zu leisten. Stattdessen weigerte sich Noa seit Juni, Essen und Flüssigkeiten zu sich zu nehmen. Die Ärzte entschieden sich gegen eine Zwangsernährung, ärztlich assistierter Suizid ist in den Niederlanden legal.
 
Mit 11 Jahren wurde Noa erstmals sexuell missbraucht, mit 14 Jahren vergewaltigten sie zwei Männer wiederholt. Der Teenager schwieg lange Zeit aus Scham.
 
Klinik. Sie bekam schwere Depressionen und eine lebensbedrohliche Magersucht. Jahrelang war sie in einer Klinik. Voriges Jahr sagte sie: "Ich erlebe täglich die Angst und den Schmerz dieses Verbrechens. Mein Körper fühlt sich noch immer schmutzig an."

Letzte Wünsche. Noa schrieb eine Autobiografie über ihr Leiden. Zuletzt arbeitete sie eine Liste mit 14 letzten Wünschen ab (sie wollte ein Tattoo, eine Zigarette rauchen, weiße Schokolade essen). Dann schrieb sie ihr letztes Posting: "Ich habe entschieden, mich gehen zu lassen, meine Leiden sind unerträglich."
 
Falls Sie Hilfe benötigen oder keinen Ausweg mehr sehen können, bekommen Sie unter der Notrufnummer 142 (Telefonseelsorge Österreich) Hilfe.
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.