Tansania

Mit Gleitmittelverbot gegen Homosexualität

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Die Maßnahme in Tansania wird mit dem Kampf gegen Aids begründet.

Mit einem Verkaufs- und Einfuhrverbot für Gleitmittel will die Regierung von Tansania Homosexualität in dem ostafrikanischen Land zurückdrängen. Gesundheitsministerin Ummy Mwalimu sagte vor Journalisten, durch den Verkauf und das zum Teil kostenlose Verteilen von Gleitmitteln würden homosexuelle Kontakte befördert.

Durch das Verkaufsverbot solle die Ausbreitung des HI-Virus gestoppt werden. Schätzungen zufolge hätten sich 23 Prozent der aidskranken Männer in Tansania bei anderen Männern angesteckt.

Lebenslange Haft möglich

Nach tansanischem Recht sind sexuelle Kontakte zwischen Männern verboten und können mit lebenslanger Haft geahndet werden. Auf lesbische Beziehungen geht das Gesetz nicht ein. Im Alltag zeigten sich die Behörden bisher allerdings tolerant gegenüber Homosexuellen, Festnahmen sind selten.

Allerdings startete der neue Generalkommissar der Wirtschaftsmetropole Daressalam, Paul Makonda, in diesem Monat eine Kampagne gegen Homosexuelle. Er veranlasste Festnahmen in Diskotheken und die Schließung homosexueller Online-Netzwerke. Nach Angaben aus Polizeikreisen mussten die Festgenommenen Untersuchungen über sich ergehen lassen.

Der vor allem bei Jugendlichen beliebte Lokalsender Cloud TV musste sich wegen eines Interviews mit einem 28-Jährigen, der über seine Homosexualität sprach, auf Anordnung der staatlichen Medienaufsicht fünf Tage in Folge bei den Zuschauern entschuldigen.

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