Mörderisches Urlaubsparadies: In nur einem Jahr wurden mehr als 51.000 Menschen umgebracht.
Brasilien ist weiterhin eines der gewalttätigsten Länder der Welt. Im vergangenen Jahr wurden im größten Land Lateinamerikas 51.589 Menschen getötet. Damit werden – in absoluten Zahlen gemessen – in Brasilien weltweit die meisten Morde verübt. Dahinter folgen Indien, Mexiko und Südafrika. In relativen Zahlen (Morde pro Einwohner) ist El Salvador das gefährlichste Land der Welt. Dahinter folgen Jamaica, Venezuela und die Amerikanischen Jungferninseln.
Über 6.000 Menschen von der Polizei getötet
Die Sicherheitskräfte in Brasilien sind mit ihrem harten Vorgehen selbst für viele Tote verantwortlich. 6.160 Menschen wurden im vergangenen Jahr von der Polizei getötet, das waren 18 Prozent mehr als im Vorjahr. Beobachter befürchten, dass diese Zahl noch weiter steigen könnte. Der rechtspopulistische Präsident Jair Bolsonaro plädiert immer wieder für ein hartes Durchgreifen von Polizei und Militär gegen kriminelle Banden.
© Getty
Allerdings ist seit letztem Jahr eine Trendumkehr erkennbar. Die Zahl der Morde sank im ersten Quartal um 24 Prozent auf 10.324, wie aus dem veröffentlichten Gewaltmonitor hervorgeht, den die Mediengruppe Globo regelmäßig gemeinsam mit der Universität von Sao Paulo und dem Forum für öffentliche Sicherheit erstellt.
Verantwortlich für den Rückgang seien eine engere Kooperation zwischen den verschiedenen staatlichen Sicherheitskräften, Anti-Gewalt-Programme der Regierung und verminderte Spannungen zwischen den mächtigen Verbrechersyndikaten des Landes.