New York

Nach Rauchverbot kommt Burger-Verbot

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New Yorks Stadtverwaltung will den Verkauf von Speisen verbieten, die mit Trans-Fettsäuren zubereitet wurden. Betroffen: 24.000 Restaurants, von McDonalds aufwärts.

Künstliche Trans-Fettsäuren - sie gelten unter Ernährungsexperten als Herzkiller, erhöhen das Risiko auf einen Infarkt.

Burger-Bann
Jetzt schreitet New Yorks Stadtverwaltung ein. Der Gesundheitssenat der Stadt beschloss in der Nacht zum Donnerstag in einer anonymen Abstimmung, ein Gesetz zu erarbeiten, dass die Verwendung von Transfetten verbietet. Alle Speisen, die länger als eine Minute künstlichen Trans-Fettsäuren ausgesetzt waren, dürfen dann nicht mehr verkauft werden.

Nach der Jagd auf Raucher beginnt nun die Jagd auf Burger-Fans.

Herz-Killer
Denn Transfette finden vor allem in Schnell-Restaurants Verwendung. Burger, Pommes, Doughnuts - alles mit Transfetten gegart. Fast die gesamte US-Gastronomie baut auf Produkte aus industrieller Fettverarbeitung.
Das Problem: Trans-Fettsäuren wirken sich von allen Fettsäuren am ungünstigsten auf den Cholesterinspiegel aus, weil sie das (schlechte) LDL-Cholesterin erhöhen und das (gute) HDL-Cholesterin erniedrigen – ein Szenario, dass das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko erhöht.Künstliche Trans-Fettsäuren entstehen bei der Härtung von Pflanzenfetten. Das wohl klassischste Produkt aus gehärtetem Pflanzenfett ist die Margarine.

Galgenfrist bis Dezember
Der Umweltsenat hat für 30. Oktober eine öffentliche Anhörung anberaumt, im Dezember soll endgültig abgestimmt werden, ob das Verbot in Kraft tritt. Die Behörde kann dabei allein entscheiden, braucht nicht die Zustimmung von Bürgermeister oder einer anderen Abteilung.
Kommt es zum Beschluss, dann haben Restaurants bis Juli 2008 Zeit, alle Speisen und Zutaten aus ihren Restaurants zu verbannen, die Transfette enthalten.
Die betroffenen Unternehmen warnen davor, dass Verbote die Preise für die Produkte drastisch erhöhen würden. Und dass Speisen ihren typischen Geschmack verlieren werden.
Ob das für Konsumenten eine gute oder schlechte Nachricht ist, blieb unbeantwortet.

Unternehmen rudern zurück
Die meisten Restaurant-Ketten allerdings haben den Ernst der Lage erkannt. Wendy's, Starbucks und Subway haben Initiativen angekündigt, Transfette zu reduzieren. McDonalds ließ verlauten, dass es sich um "eine wichtige Frage" handle und man beschlossen habe, Tests für transfett-arme Speisen zu forcieren.

Vor drei Jahren war New York die erste größere Stadt der Welt, die das Rauchen in Restaurants untersagte. Riesen-Proteste von Unternehmen waren die Folge. Änderte nichts: New York blieb hart - und wurde Vorreiter für ähnliche Verbote in der ganzen Welt.
Wiederholt sich die Geschichte?

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