Eine 20-jährige Österreicherin wurde in Lignano nackt beim Busbahnhof gefunden. Anfangs bestand Missbrauchs-Verdacht. Doch die Grazerin - die sich an nichts erinnern kann - sah von einer Anzeige ab.
Auch dieses Pfingstwochenende feierten wieder Zehntausende Österreicher in Lignano. Dabei kam es nicht nur zu Alkohol-Exzessen, sondern offenbar auch zu einem Zwischenfall, der es in die Schlagzeilen schaffte: Wie das italienische Portal "Telefriuli" berichtete, wurde eine 20-jährige Österreicherin völlig nackt und desorientiert entdeckt. Die Beamten der örtlichen Polizei von Lignano Sabbiadoro fanden das Mädchen auf dem Bahnhofsparkplatz liegend und halfen der völlig verwirrten jungen Frau, indem sie sie zudeckten und Erste Hilfe leisteten.
Die Grazerin wurde ins Spital gebracht. An die Pfingstnacht selbst, an mögliche Alko- oder Drogen-Ausschweifungen sowie einen eventuellen Angriff im friaulischen Badeort konnte sich die junge Frau nicht erinnern. Die Ermittlungen der Polizei liefen auf Hochtouren. Es bestand der Verdacht des sexuellen Missbrauchs, der sich offenbar nicht bestätigte - die Steirerin hatte wohl nur zu ausgiebig gefeiert. Laut Untersuchungen im Krankenhaus spricht nichts für eine Vergewaltigung und die Österreicherin soll ohne Anzeige zu erstatten zu haben, wieder abgereist sein.
"Tutto Gas" stellte jedenfalls die Rettung vor Ort vor große Anstrengungen - mindestens 50 Mal musste medizinische Hilfe geleistet werden. Aufgrund der neuen, schärferen Vorschriften war die Bilanz für die Carabinieri im Vergleich zu den Vorjahren dagegen harmlos: Nur 50 Gramm Drogen wurden sichergestellt, dazu kamen drei Verstöße gegen die Beschränkung der Verbreitung von Musik, fünf wegen der Verwendung von Glas, zehn wegen des Zugangs zum Strand außerhalb der erlaubten Zeiten, zwei Zelte wurden geräumt und fünf illegale Campierer angezeigt.
