Großbritannien

Nach Wahl: Liberalen-Chef Farron tritt zurück

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Tim Farron tritt trotz Wahl-Erfolges zurück.

Der Chef der aus den britischen Parlamentswahlen als drittstärkste Kraft hervorgegangenen Liberaldemokraten, Tim Farron, ist Mittwochabend überraschend zurückgetreten. Dies teilten AFP und BBC mit. Farron sagte in einer Stellungnahme, er wäre zerrissen zwischen einem Leben als gläubiger Christ und "dem Dienen" als Politiker. Farron war wegen seines Standpunkts zu Homosexualität kritisert worden.

Farron sagte weiters, er hätte klüger mit Fragen betreffend seines Glaubens während des Wahlkampfes umgehen sollen, betreffend seiner Ansicht zu Geschlechtsverkehr unter Homosexuellen. Entsprechenden Fragen war er öfters ausgewichen, bis er im Frühjahr 2017 erklärte, Geschlechtsverkehr unter Homosexuellen sei keine Sünde.

Für den Rücktritt habe er sich aus freien Stücken entschieden und er habe auch die Unterstützung seiner Partei. Die "LibDems" haben bei der Wahl in der Vorwoche vier Mandate auf gesamt zwölf Sitze in Westminster zulegen können. Farron erklärte in einem laut BBC "hastig arrangierten Statement", er sei stolz, die Partei zwei Jahre geführt zu heben, er habe nicht länger seinen strengen christlichen Glauben mit den Verantwortlichkeiten eines Parteichefs vereinbaren können. Farron war dem früheren Parteichef Nick Clegg nach desaströsen Wahlverlusten nachgefolgt. Kritik aus den eigenen Reihen hatte es auch an der Ausrichtung der Wahlkampagne gegeben.

Als mögliche Nachfolgekandidaten wurden Norman Lamb, der Farron im Ringen um die Parteiführung vor zwei Jahren unterlag, Vince Cable oder die frühere Unterstaatssekretärin Jo Swinson genannt.

 

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