Nach Brüssel

Nawalny-Witwe zu EU-Außenministertreffen eingeladen

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Die Witwe des in russischer Lagerhaft ums Leben gekommenen Kremlkritikers Alexej Nawalny ist zu den Beratungen der europäischen Außenminister am Montag in Brüssel eingeladen worden.  

Wie der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Sonntag auf der Plattform X (früher Twitter) weiter berichtete, wollten die EU-Außenminister bei ihrem Treffen "ein starkes Signal der Unterstützung für die Freiheitskämpfer in Russland senden" und die Erinnerung an den 47-jährigen Nawalny ehren.

Auch EU-Ratspräsident Charles Michel will Julia Nawalnaja nach Angaben seiner Sprecherin empfangen. Kurz nach der Nachricht vom Tod ihres Mannes war Nawalnaja am Freitag bereits bei der Münchner Sicherheitskonferenz aufgetreten und hatte in einer viel beachteten Rede zum Kampf gegen den russischen Machtapparat von Präsident Wladimir Putin aufgerufen.

Der nach vielen Tagen in immer wieder angeordneter Einzelhaft körperlich geschwächte Nawalny war nach russischen Behördenangaben am Freitag bei einem Hofgang in seinem sibirischen Straflager bei eisigen Temperaturen zusammengebrochen. Wiederbelebungsversuche waren nach Angaben des Strafvollzugs erfolglos.

Die EU-Außenminister wollen bei ihrem Treffen den Start des europäischen Militäreinsatzes zur Sicherung der Handelsschifffahrt im Nahen Osten beschließen. Der Plan für die Operation "Aspides" sieht vor, europäische Kriegsschiffe ins Rote Meer und benachbarte Seegebiete zu schicken. Sie sollen Handelsschiffe vor Angriffen der militant-islamistischen Huthi aus dem Jemen schützen. Die Miliz will mit dem Beschuss von Schiffen ein Ende der israelischen Angriffe im Gazastreifen erzwingen, die auf das Massaker der islamistischen Hamas in Israel folgten. Deutschland will sich mit der Fregatte "Hessen" beteiligen.
 

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