Russland

Nemzow: Verdächtiger gesteht Mord

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Der Putin-Kritik war nahe des Kremls auf der Straße erschossen worden.

Einer der Verdächtigen im Mordfall des Kreml-Kritikers Boris Nemzow hat eine Beteiligung an der Tat zugegeben. Saur D. habe ein Geständnis abgelegt, sagte die Moskauer Richterin Natalja Muschnikowa am Sonntag in Moskau russischen Agenturen zufolge. Der Verdächtige muss vorerst bis zum 28. April in Untersuchungshaft, wie eine Gerichtssprecherin zuvor mitgeteilt hatte.

Saur D. war in der Teilrepublik Inguschetien im islamisch geprägten Nordkaukasus gefasst worden. Das war am Samstag bekannt geworden. Insgesamt nahmen die Ermittler am Wochenende fünf Verdächtige mit Verbindungen in den Nordkaukasus fest. Alle wurden am Sonntag einer Haftrichterin vorgeführt.

Ihnen wird vorgeworfen, an der Organisation und Ausführung der Tat beteiligt gewesen zu sein. Die vier übrigen Verdächtigen wiesen die Anschuldigungen nach Angaben des Gerichts zurück.

Nemzow war am Freitag vor einer Woche in Moskau erschossen worden. Die Hintergründe der Tat sind unklar. Der 55-Jährige war einer der schärfsten Kritiker von Präsident Wladimir Putin.

In der Unruheregion Nordkaukasus kommt es immer wieder zu Anschlägen von Extremisten. Eine der Theorien der Behörden zum Motiv für die Ermordung Nemzows ist ein islamisch-extremistischer Hintergrund. Der Oppositionspolitiker soll Drohungen aus diesem Milieu erhalten haben, weil er sich nach dem Anschlag auf die Pariser Satirezeitung "Charlie Hebdo" im Jänner solidarisch mit den Opfern gezeigt hatte.

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