Das größte Problem sind weiterhin die fehlenden Behausungen.
Die Lage in den entlegenen Bergdörfern ist nach dem schweren Erdbeben in Nepal immer noch dramatisch. "Die Dörfer sind teilweise von der Umwelt abgeschnitten und können nur mit dem Helikopter erreicht werden", sagte die österreichische Notfallsanitäterin Miriam Kaundert, die als Teil einer Soforthilfe der Johanniter-Auslandshilfe in dem Gebiet unterwegs war.
Die Hauptaufgabe des Teams war es, die Lage mit den Behörden an Ort und Stelle sowie der UNO zu sondieren und dann entsprechend Hilfe zu koordinieren. Die Johanniter haben dann nordöstlich von Kathmandu ein Zentrum eingerichtet, in dem Erdbebenopfer von einem Team von zwölf bis 15 Mitarbeitern versorgt werden.
Kaundert zeichnete das gleiche Bild wie andere Helfer: In Kathmandu hat sich die Lage inzwischen gebessert, in den abgelegenen Dörfern herrscht weiterhin große Not. "In manchen Dörfern sind sämtliche Häuser eingestürzt", beschrieb die Helferin.
Das vordringlichste Problem sind weiterhin die fehlenden Behausungen für die Opfer. "In ein paar Wochen beginnt der Monsun, da ist es mit einer Plastikplane nicht getan", sagte Kaundert. Auch Nahrungsmittel und Trinkwasser fehlen in manchen Regionen.
Wut der Betroffenen wegen der langsamen Hilfe hat Kaundert nicht erlebt. "Ganz im Gegenteil", sagte die Helferin. Manche Betroffene hätten sogar ihre letzten Nahrungsmittel an die Mitarbeiter verschenkt. Auch die Zusammenarbeit mit den Behörden und dem Militär verlief zufriedenstellend.