6.000 binnen zwei Tagen

Neuer Ansturm übers Mittelmeer

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Allein in den vergangenen zwei Tagen wurden 6.000 Flüchtlinge im Mittelmeer gerettet.

Italien rechnet mit zusätzlichen Ankünften von Flüchtlingen, die von Libyen aus übersetzen. Allein am Sonntag gingen weitere acht Hilferufe bei der italienischen Küstenwache in Rom ein.

Etwa 3.000 Flüchtlinge wurden am Samstag von der Küstenwache, der EU-Grenzschutzbehörde Frontex und NGOs vor Libyen geborgen. Ebenso viele waren es am Freitag. Mehrere Schiffe brachten die Menschen in Häfen auf Sizilien. Insgesamt kamen heuer bereits 44.209 Menschen via Mittelmeer in Italien an. Rund eine Million Menschen warten derzeit in Libyen auf eine illegale Überfahrt.

Präsident Van der Bellen gegen Kurz-Forderungen

Überfordert. Nach den massiven Ankünften sind alle Flüchtlingseinrichtungen in Italien heillos überfüllt. Innenminister Marco Minniti rechnet inzwischen mit über 200.000 Migranten im Jahr 2017. Derzeit versorgt Italien 177.000 Flüchtlinge. Ziel der Migranten, die aus afrikanischen Staaten, aber auch aus Bangladesch kommen (Grafik), ist Zentraleuropa.

Schlepper.
Österreichs Außenminister Sebastian Kurz, der – wie berichtet – Libyen besuchte, drängt auf eine rasche Schließung der Mittelmeer-Route (siehe rechts).

Widerspruch.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen schätzt die Lage deutlich anders ein. Bei seinem Staatsbesuch in Italien und im Gespräch mit ÖSTERREICH sagte er: „Der Zustand in Libyen ist unerträglich. Die Mittelmeerroute zu sperren, würde bedeuten, die Menschen zugrundegehen zu lassen.“

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