Tiere vermehrten sich unkontrolliert und sorgten für Probleme
Die Behörden in Kolumbien haben 25 Nilpferde auf der ehemaligen Farm des verstorbenen Drogenbarons Pablo Escobar sterilisiert. Die Tiere hätten sich unkontrolliert vermehrt, berichtete die Umweltschutzorganisation Cornare am Freitag (Ortszeit). Escobar hatte zwei Nilpferde und weitere exotische Tiere wie Giraffen, Zebras und Kängurus auf der Farm gehalten. Nach seinem Tod wurden alle verkauft - bis auf die Nilpferde. Diese pflanzten sich zu einer Herde von 80 Tieren fort.
24 Nilpferden sei anhand von Pfeilen ein Medikament namens Gonacon verabreicht worden, teilte Cornare weiter mit. Dabei handle es sich um ein Verhütungsmittel, das sowohl bei Männchen als auch bei Weibchen wirksam sei. Weitere elf Nilpferde seien auf herkömmliche Art sterilisiert worden.
Probleme für das Ökosystem
Die vermutlich größte Nilpferd-Herde außerhalb Afrikas hatte zunehmend für Probleme gesorgt. "Die Anwesenheit dieser Tiere in einem Ökosystem, das nicht ihr eigenes ist, hat Folgen wie die Verdrängung der örtlichen Fauna", sagte der Cornare-Mitarbeiter David Echeverri. Die Tiere hätten auch mehrfach Fischer angegriffen.
Nach Escobars Tod im Jahr 1933 hatte es Streit um den Besitz seiner 400 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Bogotá gelegenen Farm gegeben. Der private Tierpark "Hacienda Napoles" wurde schließlich als Attraktion für Touristen geöffnet.