Ägypten

Nobelpreisträger ElBaradei gründet Partei

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"Verfassungs-Partei": Ex-IAEA-Chef kämpft für "echte Demokratie" in Ägypten.

Der ägyptische Friedensnobelpreisträger Mohamed ElBaradei hat eine Partei gegründet, die "Verfassungspartei". Damit wolle er die Einheit der Ägypter wiederherstellen und die Ziele der Revolution durchsetzen, sagte der 69-Jährige am Samstag vor Hunderten Anhängern in Kairo. ElBaradei, einst Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA in Wien, war während des Umsturzes in Ägypten das international bekannteste Gesicht der Opposition.

"Wir wollen eine echte Demokratie", sagte ElBaradei. Er hoffe, seine Partei werde einmal fünf Millionen Mitglieder haben, auch Ägypter, die im Ausland leben. "Wir wissen, dass die Entscheidung zu spät kommt, aber wir werden den Krieg am Ende gewinnen." ElBaradei hatte seine Kandidatur für die bevorstehende Präsidentenwahl in Ägypten aus Protest gegen den herrschenden Militärrat zurückgezogen. Die Abstimmung am 23. und 24. Mai werde nicht abgehalten als Teil eines wirklichen demokratischen Systems, argumentierte er.

Im Juni ist eine Stichwahl vorgesehen. Danach soll sich nach dem bisherigen Zeitplan das Militär aus der Politik zurückziehen und in die Kasernen zurückkehren.

ElBaradei gilt als eine der einflussreichsten Persönlichkeiten seines Landes. Als er 2010 den damaligen Präsidenten Hosni Mubarak kritisierte, wurde dies als Signal für die Revolte verstanden, die Anfang 2011 zum Sturz des Präsidenten führte.

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